Neuenkamp. . Beim ersten Mieterfest in der Zechensiedlung informierte die Gebag über geplante Veränderungen im Stadtteil und fragte nach den Wünschen der Anwohner
In der Begegnungsstätte des Paritätischen ist am Samstag einiges los: Während sich Kinder mit bunten Luftballons Schmetterlinge und Monster ins Gesicht schminken lassen, genehmigen sich ältere Damen an einem runden Tisch ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee.
Bunte Buttons und eine rote Popcorn-Maschine
Es ist das erste Mieterfest, das die Duisburger Baugesellschaft Gebag für die Mieter der Neuenkamper Zechensiedlung organisiert hat. „Wir wollen Leute zusammenbringen, die schon seit Jahren nebeneinander wohnen und sich trotzdem nicht kennen“, berichtet Dennis Ifkovitz, Abteilungsleiter für Sozial- und Quartiersmanagement bei der Gebag.
An der roten Popcorn-Maschine hat sich eine lange Schlange aus hungrigen Kindern gebildet. Einen Tisch weiter sitzt Anna-Maria Gianelli vom Elternrat der Kita an der Paul-Rücker-Straße und bastelt mit den Gästen bunte Buttons. „Die Eltern haben teilweise mehr Spaß daran als die Kinder“, lacht Gianelli.
Die Gebag möchte ihre Mieter am Samstag aber nicht nur unterhalten, sondern auch informieren. Denn die Baugesellschaft plant die 229 Wohnungen auf der Java-, Mevissen- und Lilienthalstraße zu modernisieren und aufzuwerten. Diese Maßnahmen sind Teil des landesweiten Pilot-Projekts „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“ , das unter anderem der Verein „Familiengerechte Kommune“, die NRW-Bank und verschiedene Ministerien unterstützen.
Es folgt eine Bestandsaufnahme
Geschätzt fünf bis sieben Millionen Euro sollen in den Stadtteil fließen. Momentan ist die Gebag noch dabei, den Bestand zu erfassen und die genauen Kosten zu berechnen. Ende des Jahres soll dann ein Plan an den Verein „Familiengerechte Kommune“ gegeben werden, der diesen dann wiederum an weitere Projektunterstützer weiterreicht. Dann wird über die Fördergelder entschieden. Bis Ende 2019 sollen alle Maßnahmen umgesetzt sein. „Es wird Zeit, dass endlich etwas passiert. Ich wohne seit 49 Jahren in meiner Wohnung und seitdem wurde nichts gemacht“, sagt Anwohnerin Karen Ahlhorn dazu.
Die Gebag möchte aber nicht einfach über Veränderungen entscheiden, sondern die Anwohner in den Prozess miteinbeziehen. Am Samstag steht ein „Wunschbaum“ neben dem Eingang. Besucher des Fests können ihre Wünsche und Sorgen bezüglich des Stadtteils auf Zettel schreiben und diese am Wunschbaum anbringen. „Viele wollen, dass der Spielplatz erhalten bleibt und wünschen sich einen Drogeriemarkt im Stadtteil“, weiß Ifkovitz. Der achtjährige Noah hat einen ganz anderen Wunsch: „eine Achterbahn!“.