Süd. . Zwischen Flüchtlingsunterstützung und Nachbarschaftshilfe hat die Caritas im Süden viel zu tun. Bei der Neuaufstellung sind Ideen der Bürger gefragt.

Die Caritas im Duisburger Süden stellt sich neu auf: moderner und mit Bürgerbeteiligung will sie sich auf die Zukunft einstellen. Alte, nicht mehr funktionierende Konzepte werden ausgemustert; neue werden erarbeitet. An der Süd-Caritas der Zukunft können sich auch Menschen abseits von evangelischer und katholischer Konfession beteiligen. Und: Die Ideen und Wünsche der Bürger sind gefragt.

Die Neuausrichtung der Caritas Süd hat gerade erst begonnen. „Wir wollen weiße Flecken entdecken und sehen, wo welcher Bedarf besteht“, erklärt Annegret Wegmann den ersten Schritt. Dieser Bedarf unterscheide sich in den Stadtteilen. „Bei uns in Wedau müssen wir uns mit der Flüchtlingsarbeit beschäftigen, dafür benötigen vielleicht in einem anderen Stadtteil viele ältere Leute Hilfe.“ Trotz dieser unterschiedlichen Anforderungen wollen die einzelnen Stadtteile zusammenarbeiten und Netzwerke schaffen.

Ehrenamt als Einmal-Hilfe

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Die Caritas-Arbeit soll modernisiert werden. Alteingesessene Modelle, wie die Haussammlungen, die nicht mehr gut angenommen werden, sollen nach und nach auslaufen. Dafür soll der Fokus auf aktuellere Projekte gelegt werden, wie etwa „Lebensnah“ und „Nah dran“. Bei „Nah dran“ handelt es sich beispielsweise um eine Nachbarschaftshilfe. Hat ein Anwohner Probleme beim Wechseln einer Glühbirne oder beim Einkaufen, springt ein Ehrenamtlicher ein. „Das ist ganz unverbindlich. Man kann einmal helfen, und dann war’s das. Das kommt bei den Ehrenamtlichen gut an. Viele wollen sich heutzutage nicht mehr binden“, weiß Petra Terres, einer der Organisatorinnen von „Nah dran“.

Das Miteinander soll bei dem neuen Caritas-Konzept im Vordergrund stehen. „Anders als früher wollen wir als Caritas nicht einfach nur wohltätig sein, sondern die Hilfe der Menschen untereinander steuern“, sagt Horst Ambaum vom Caritaszentrum Süd dazu. Um diese Entwicklung zu realisieren, will der Arbeitskreis die Bewohner des Duisburger Südens mit einbeziehen, unabhängig von ihrer Konfession. „Man muss nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen, um etwas mit der Caritas zu tun zu haben“, findet Annegret Wegmann.