Nach HKM-Kokerei und Steinkohlekraftwerk Uerdingen wird jetzt auch für die dritte Großanlage in der Region eine starke Erhöhung ihrer Kapazität geplant
Noch keine Grundlage für eine eigene Position zur geplanten Erweiterung der Müllverbrennungsanlage in Krefeld sieht die Stadtverwaltung. In der dortigen Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage werden überwiegend Kommunal- und Gewerbeabfälle aus Krefeld, Mönchengladbach sowie den Kreisen Viersen und Neuss verbrannt. Das Genehmigungsverfahren wurde Anfang 2007 eingeleitet. Beantragt ist, einen fünften Brennkessel mitsamt Rauchgasreinigung zu errichten und die Rauchgasreinigung der alten vier Kessel zu ändern. Insgesamt soll die Kapazität der Anlage von heute 55,3 Tonnen Müll je Stunde um 50 % auf 80 Tonnen gesteigert werden. Die Kapazität für Schlacke soll um50 000 Tonnen im Jahr, die für Filterstaub um 7 000 Tonnen erhöht werden. Durch die Erweiterung und die Umstellung auf eine so genannte „trockene Rauchgasreinigung”, so die Stadtverwaltung, würde sich der Abgasvolumenstrom von heute 240 000 Milliardstel verdoppeln. Weil auch das Entstickungsverfahren geändert werden soll, müsste ein gegenüber heute doppelt so hoher Emissionsgrenzwert von 200 Tausendstel Gramm je Kubikmeter Luft genehmigt werden. Zwischenfazit aus Duisburger Sicht: „Insgesamt bedeutet dies für Stickoxide eine Vervierfachung der Emissionsmenge und konterkariert die aktuelle Maßnahmenplanung zur Verbesserung der Luftqualität.” Die Stadt vermisst insbesondere Berechnungen der künftigen Dioxin-Niederschläge in der Umgebung. Sie befürchtet eine Zunahme der Feinstaub-Problematik und fragt nach der künftigen Lärmbelastung in Ehingen.