Huckingen. . Philipp Eisenblätter macht schon lange Musik, noch nicht ganz so lange die eigene. Jetzt stand er zum ersten Mal auf der Bühne
Der junge Mann an der Gitarre erinnert sich noch ganz genau an den einen Moment. Die Bühne, das Publikum, Gleis 3 in Großenbaum. Der allererste Auftritt, engagiert als Singer-Songwriter. „Ich war vorher tierisch nervös“, sagt Philipp Eisenblätter. Und dann, als die Bühne unter ihm, die Menschen vor ihm waren: „Da ging es eigentlich mit dem Lampenfieber“. Philipp Eisenblätter ist ein spät dran, was das Musik machen und vor allem aber auch Konzerte betrifft.
„Ich zieh nicht nach München, Berlin oder Rom.“
Doch wie sagt man? Besser spät als nie. Er klingt ein wenig wie Philipp Poisel, das hätten ihm schon viele gesagt. Und doch anders. Oder hat Poisel etwa schon ein Lied über Duisburg geschrieben? Ein Liebeslied? „Ich muss sagen, ich mag dich schon sehr, mein Herz schlägt nur hier“, singt Philipp Eisenblätter in seinem Duisburg-Lied, dabei begleitet von Gitarre und Klavier. „Ich zieh’ nicht nach München, Berlin oder Rom“, verspricht er seiner Liebe, der Stadt an Rhein und Ruhr. Nein: „Hier bin ich geboren, hier werde ich begraben, ein Leben lang Duisburg, mein guter alter Kumpan“.
Dabei fing doch alles ganz anders, weniger heimatlich, mit den Rolling Stones an. „Mein Vater hat schon früher immer sehr viel Musik gehört“, berichtet der 30-Jährige. Als er zwölf oder 13 Jahre alt war, sah er zusammen mit seinen Eltern das Video eines Stones-Konzertes. „Ich war sofort gefesselt.“ Ein paar Jahre später sah er die rollenden Steine ebenfalls in Farbe, aber dieses Mal live, in Düsseldorf. Er musste sie danach noch mindestens fünf Mal anschauen. Und entdeckte so mit der Liebe zur englischen Rockband auch die Liebe zur Musik, ganz genau die Liebe zur Gitarre. Es gab Unterricht, und bis zum Alter von 15, 16 Jahren hat er die Songs, die ihm gefielen, erstmal nur nachgespielt, später dann nachgesungen.
17 Stücke sind fertig, selbst geschrieben, selbst komponiert
Mittlerweile hat Philipp Eisenblätter 17 Stücke fertig. Selbst geschrieben, selbst komponiert. Seine Freundin unterstützt ihn. Zusammen mit ihr hat er auch schon einige Auftritte auf Hochzeiten, Geburtstagen oder anderen Feiern hingelegt. Zusammen mit ihr nimmt er auch seine Stücke auf. Vor dem heimischen Rechner, der da in der Ecke steht. In Sichtweite die Gitarren und das Klavier.
Und wenn Philipp Eisenblätter so singt, von seiner Stadt, von der Liebe, vom Alltag: „Meine Lieder haben auch einen persönlichen Anteil“, erklärt der gelernte Speditionskaufmann. Meistens nimmt er Momente auf, spinnt sie weiter, erzählt Geschichten mithilfe der Musik. Für ihn stehen zunächst immer erst die Töne, Akkorde, Melodien; danach erst kommt der Text.
Für Philipp Eisenblätter steht fest: Die beiden Auftritte im Gleis 3 und zuletzt im XXL waren bestimmt nicht die letzten. „Ich hätte schon Lust, noch einmal vor Leuten zu spielen“, sagt er. Und er sagt auch: „Ich würde alles mitnehmen, was kommt“.