Serm. . Einige Tiere haben im Sermer Platt einen ganz anderen Namen als auf Hochdeutsch. Kennen Sie Mähling, Mösch und Muetworm?
Ausdrücke aus dem Sermer Platt sammeln und übersetzen wir für Sie in der Serie „Sarret op Platt“. In dieser Folge unseres fortlaufenden Wörterbuchs stellen wir alles vor, was kreucht und fleucht:
Pirring. Der Sermer Name des Regenwurms.
Hongeshött. Gar nicht so einfach, den Hund im Hong wiederzufinden. Dafür ist die Hütte, die zur Hött wurde, nicht ganz so schwer zu erkennen. Insgesamt ergibt sich: die Hundehütte.
Hongesdriet. Hong ist der Hund, Driet seine Hinterlassenschaft: Hundekacke.
Pät. Das Pferd. Der Plural lautet Pätz.
Pätzköttel. Dürfte zu erraten sein; die Köttel sind ja auch im Hochdeutschen verbreitet: Pferdeäpfel.
Schicken Sie uns Ihre Lieblingsworte auf Platt
Die meisten Stadtteile im Duisburger Süden haben ihren eigenen Dialekt: das Sermer Platt. Das aber droht zu verschwinden. Die Südredaktion schreibt in einer Serie den Sprechern des örtlichen Platts nach dem Mund. Vielleicht gelingt es der Zeitung und ihren Lesern zusammen ja, einige Worte zurück ins Gedächtnis zu rufen und so zu bewahren? Dazu ist Ihre Mithilfe gefragt: Welches Wort, welcher Ausdruck auf Sermer Platt spricht Ihnen aus der Seele? Haben Sie ein Lieblingswort? Sind Sie schon mal über einen Ausdruck gestolpert, der Sie neugierig macht auf seine Bedeutung und Herkunft?
Schreiben Sie uns Ihre Lieblingsworte an redaktion.du-sued@waz.de oder an die Südredaktion, Mündelheimer Str. 55.
Pätzsteet. Das Pferd ist ja nun im Singular und Plural schon bestens bekannt, hinten dran hängt an Wort und Tier der Steet – der Schwanz; der Pferdeschwanz also.
Muetworm. Wörtlich übersetzt der Mauswurm, weil er unter der Erde lebt: der Maulwurf. Seine über den Bauten entstehenden Hügel heißen Muetwormshop, wobei hop der Haufen ist.
Hipp. Hat nichts mit Babynahrung zu tun; eine Hipp ist eine Ziege. Mehrere Ziegen sind Hippe.
Mus. Nichts Püriertes zum Essen, sondern eine Maus. Müs sind die Mäuse.
Fesch. Klingt nach einer feschen Maid; tatsächlich ist Fesch ein Fisch; Fesche sind mehrere.
Schoep. Das Schaf. Mit einem Umlaut wird die Mehrzahl draus: Schöep sind Schafe.
Vurel ist ein Vogel. Die Pluralbildung ist nicht so einfach: Vürjel sind mehrere Vögel.
Ül. Einer der gefiederten Vertreter: die Eule. Eulen sind Ülle.
Ferkez. Bis auf das z am Ende gut zu erkennen: das Ferkel.
Rink. Auch hier hat sich der letzte Buchstabe verändert; gemeint ist das Rind. Sind’s mehrere, heißen sie Ringer.
Kallef. Ein kleines Rink; ein Kalb nämlich.
Pog. Ein kleines Schwein, aber eben kein Ferkel, sondern ein erwachsenes.
Huen. Im Singular ist das Huhn gut zu erkennen. Schwieriger wird’s beim Plural: Hönner.
Kluck. Sitzt auf Eiern und Küken, auf dass aus ihnen Hühner werden – die Glucke.
Äsel. Klingt dank Umlaut ein wenig nasaler als seine hochdeutsche Entsprechung: der Esel.
Duw. Die Taube. Komm selten allein; mindestens zwei sind Duwe.
Fliech. Fliegt auch, hat aber keine Federn: die Fliege; Plural: Flieje.
Mähling. Einen ganz anderen Namen als auf Hochdeutsch trägt die Schwarzdrossel beziehungsweise Amsel.
Mösch. Dem Spatz hat der Dialekt ebenfalls einen eigenen Namen verliehen.