Buchholz. . Fotografien von Joachim Petsch zieren die Wände des Bezirksamts. Was als Übergangslösung gedacht war, ist selbst zu einer kleinen Schau avanciert.

Zwischen den Ausstellungen im Bezirksamt blieben die Wände des Flurs in der ersten Etage bislang kahl. Im Rahmen einer Art Interims-Ausstellung hängt dort nun ein Übergangs-Blickfang: großformatige Bilder des Buchholzer Fotografen Joachim Petsch. Sie zeigen zum überwiegenden Teil Duisburger Motive. Aber nicht nur.

Farbe bringt Petsch nicht viel ins Bezirksamt; die ausgestellten Fotografien wirken fast alle in Schwarz/Weiß. „Die hängen normalerweise zu Hause“, erklärt er, „und meine Frau hatte mich gebeten: Mach’ es mal nicht zu bunt.“ Umso ausdrucksstärker wirken Petschs Bilder so; einige der Fotografien muten fast wie Gemälde an. Die Ansicht des Pariser Friedhofs Père-Lachaise könnte auch eine Zeichnung aus der Romantik sein.

Am liebsten fotografiert Petsch allerdings keine pittoresken Ansichten, sondern Industrie, und zwar nachts. „Tagsüber sieht man nur irgendein Werk, grau und hässlich. Nachts kommen die Lichter“, erklärt er seine Faszination für dieses Motiv. Mit Langzeitbelichtungen und der HDR-Technik, die Kon­traste besonders stark herausarbeitet, lässt er solche Ansichten auf den Betrachter wirken. Sein Lieblingsmotiv: Tiger and Turtle. Am besten von der Ehinger Straße aus ablichten, rät Petsch. Und natürlich gerne: mit Industrie im Hintergrund.

Die Werke sind nicht zu kaufen – eine gute Nachricht für Interessenten

Das Hobby der Fotografie hat Petsch von seiner Mutter übernommen, „als ich als Teenie mal an ihre Kamera ran durfte.“ Nach einer kreativen Pause entdeckte er sie mit der Digitalfotografie wieder für sich, drückt inzwischen wieder in seiner Heimatstadt wie auch auf Reisen ab. Mitunter mit skurrilen Begegnungen: Als er die Decke der Taufkirche Napoleons besonders perspektivisch in Szene setzen wollte, sprach ihn ein junger Mann an. „Er dachte, mir wäre schlecht, und wollte mir helfen.“ Um die Decke aus dem richtigen Blickwinkel einzufangen, hatte Petsch sich kurzerhand mit seiner Kamera rücklings auf den Boden gelegt.

Eine schlechte Nachricht für Betrachter, die sich an Petschs Bildern nicht satt sehen können, ist gleichzeitig eine gute: Seine Fotografien stehen nicht zum Verkauf. Wenn ein Bild gefällt, „dann geb’ ich den Leuten die Datei“, sagt Petsch. Geld verdienen will er mit seinem Hobby nicht. Wer sich also wie der Fotograf selbst einen Petsch zu Hause an die Wand hängen will, kann sich an den Urheber direkt wenden. Auf seiner Homepage joachimpetsch.de gibt es ein Kontaktformular zu finden. Dort hat Petsch auch weitere Fotos zusammengestellt.