Ehingen. Wenige Prostituierte wagen sich auch weiterhin in den Sperrbezirk rund um Ehingen. Zuletzt betrieben die Frauen ihr Gewerbe zu Ostern.

Ganz verschwunden ist der Straßenstrich in Ehingen doch noch nicht. Zwar trat im August 2015 die Sperrbezirksverordnung für Mündelheim und Umgebung in Kraft. Aber seitdem gab es immer wieder Verstöße dagegen, versuchten junge Frauen trotzdem, an den Straßen käuflichen Sex anzubieten. Heiner Lambertz, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Ehingen, ist das zum Beispiel für den Samstag vor Ostern von einem Bürger übermittelt worden. An der B 288 und in Ehingen hätten die Prostituierten wieder gestanden. Das bestätigt jetzt zum Teil auch Stadtsprecherin Gabi Priem auf Nachfrage der Südredaktion.

„Am 20. März hat die Polizei drei Prostituierte im Bereich Mannesmannstraße angetroffen. Es wurden Platzverweise ausgesprochen“, berichtet sie. „Sie versuchen es halt immer wieder“, sagt Lambertz dazu. Aber die Behörden gingen entsprechenden Hinweisen zügig nach. Seit Ostern sei Ruhe.

Das bestätigt auch die Stadtsprecherin: „Weitere Verstöße sind in letzter Zeit nicht bekannt geworden.“ Der Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes der Stadt kon­trolliere in regelmäßigen Abständen. Seit der Einführung der Sperrbezirksverordnung haben die Ordnungshüter von Polizei und Stadt dort 17 Platzverweise erteilt.

Wer nicht zahlt, riskiert ein Bußgeldverfahren

Lassen die Frauen sich davon nicht abschrecken, kostet es Geld. Gabi Priem: „In drei Fällen wurde ein Verwarnungsgeld verhängt. Die Damen wurden ein weiteres Mal – trotz voran gegangener Platzverweise – angetroffen.“ Zwei der verhängten Verwarnungsgelder wurden nicht bezahlt, deshalb werden sie nun, wie bei Parksündern auch, im Bußgeldverfahren weiter bearbeitet. Über die Höhe dieser Strafen macht die Stadtsprecherin keine Angaben.

Weitere Maßnahmen seien bisher nicht erforderlich. Sollte es erneute Verstöße derselben Frauen geben, so müssen sie ein erhöhtes Bußgeld bezahlen. Gleichzeitig wird ihnen dann ein Strafverfahren angedroht für den Fall eines abermaligen Verstoßes. Kommt es tatsächlich dazu, wird dann ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet.

Heiner Lambertz hat lange für den Sperrbezirk gekämpft. Viele Passanten und Anwohner fühlten sich durch die Straßenprostitution belästigt. Lambertz ist zuversichtlich, dass die Behörden die Situation auf Dauer vollkommen in den Griff bekommen. „Die Frauen testen wohl noch mal, wie weit sie gehen können“, sagt er.