Großenbaum/Rahm. . OB Sören Link hofft darauf, dass neue Wohngebiete im Stadtsüden zahlungskräftige Neubürger anziehen. Er war Sonntag Stargast in St. Hubertus.

Das neue Jahr ist zwar schon über einen Monat alt, die Zusammenkunft des SPD-Ortsvereins Großenbaum/Rahm am Sonntag trug aber trotzdem den Namen „Neujahrsempfang“. Mit einem Blick auf den Stargast, der seinen Weg ins Pfarrheim der Gemeinde St. Hubertus gefunden hatte, erklärte sich der späte Termin von selbst, einen freien Termin im Kalender von Sören Link zu finden gestaltet sich wohl auch für Parteigenossen schwierig. Der Oberbürgermeister betrieb im Duisburger Süden Basispflege, vor allem bei den Parteimitgliedern, aber auch bei den Vertretern der geladenen Vereine aus Großenbaum und Rahm.

Sören Link erklärte in seiner Rede sogleich, dass er eigentlich nicht über die Vergangenheit und über Probleme reden wolle – und tat es dann doch. Immer noch habe die Stadt mit einer Arbeitslosenquote von 13 Prozent zu kämpfen, und das Problem der Integration von Asylsuchenden mit Bleibeperspektive sei noch lange nicht gelöst. „Land und Bund müssen die Verfahren beschleunigen“, forderte das Stadtoberhaupt, lobte aber auch die Duisburger Stadtverwaltung, die ungefragt Überstunden schiebe, um den Aktenberg abzuarbeiten. „Wir als Stadtverwaltung würden das ohne das tolle Engagement unserer Bürger aber auch nicht hinkriegen“, sagte Link. Die Schwarze Null, mit der die Stadt Duisburg das vergangene Jahr abgeschlossen habe, sei Anlass genug, sich die kommunale Selbstverwaltung zurückzuholen und die Entscheidungen nicht von der Landesregierung treffen zu lassen.

Duisburger Süden war zunächst Randthema

Der Duisburger Süden war bis zu diesem Punkt höchstens Randthema oder von Entscheidungen genauso betroffen wie der Rest der Stadt auch – doch nachdem der Oberbürgermeister über die baldige Wiedereröffnung der Mercatorhalle, die Rettung der Stadtwerke und die Sanierung von Schultoiletten gesprochen hatte, betonte er auch die Bedeutung der Südstadtteile für das Wohl der Stadt. „Wenn die klassischen Mittel zur Sanierung des Haushalts ausgeschöpft sind, muss die Stadt neue Bewohner gewinnen“, erklärte Link, die Steuern seien hoch genug, und Sparen sei ohne die kulturelle Zerstörung der Stadt auch nicht möglich. Mehr Wohnraum im attraktiven Duisburger Süden sei also eine der Lösungen, das ehemalige Bahnausbesserungsgelände in Wedau und die geplanten Neubauten auf der Lüderitzallee seien nur einige Beispiele für begehrte Wohnflächen.

Noch mehr Bedeutung dürfte allerdings dem Angerbogen II zufallen. Link sprach von potenziellen Neubürgern, die in Düsseldorf arbeiten und sich außer in der Landeshauptstadt auch im Duisburger Süden umgucken sollen, das vielversprechendste Potenzial liege damit zweifelsohne im neuen Angerbogen.