30 Stunden pro Monat
„Früher als Kind wollte ich Lokführer werden”, sagt Lorenz Graf.Er wurde dann Straßenbahnfahrer, was dem ursprünglichen Berufswunsch schon recht nahe kommt. Der gebürtige Kärntener arbeitete in Duisburg zunächst in der Gastronomie. „Dann wurden hier Straßenbahnfahrer gesucht”, erzählt er. Lorenz bewarb sich, machte die Ausbildung. Und mittlerweile blickt er schon auf beinahe 29 Jahre in seinem Traumberuf. „Offiziell höre ich im nächsten Monat auf”, sagt er. Aber so wohl ist dem Duisburger bei dieser Vorstellung nicht. Deshalb will er vorerst auch noch so 30 Stunden pro Monat weiterarbeiten. „Vielleicht bis ich 60 bin”, sagt er. Dann könnte er sich ganz seinen Hobbys, dem Radfahren und Harmonika- Spielen widmen. Im Moment hat sein Arbeitstag zwischen fünf und achteinhalb Stunden. „Das ist sehr unterschiedlich”, sagt er. Die Strecken, die er fährt, könnten sogar mehrfach täglich wechseln. Ob es nicht auch anstrengend sei, immer so präsent sein zu müssen. „Die Gewohnheit ist eine Gefahr”, sagt der Fahrer, „man muss immer aufpassen.” Und manche Wetterlagen sind auch für Straßenbahnfahrer nicht so toll. Ein Albtraum für jeden Fahrer sei, wenn es anfinge zu fisseln. „Da entsteht ein Schmierfilm zwischenRadund Schiene”, schildert er. Dann müsse man noch defensiver fahren, weil der Bremsweg länger würde.