Mündelheim. . Marie Johanning hatte eine großartige Idee, sie möchte in ihrem Stadtteil alte Menschen unterstützen. Zwei Mitstreiterinnen hat sie schon gefunden
Marie Johanning hatte eine Idee, eine großartige Idee. Und die verbreitet die 15-Jährige – wie heutzutage üblich – über Facebook. „Gemeinsam in Mündelheim“, so ihre Idee, hat auch schon Anhänger gefunden, die mitmachen wollen.
Wobei mitmachen? „Ich habe mir gedacht, man kann alte Leute unterstützen. Sie zum Einkaufen begleiten, ihnen was vorlesen oder einfach mal Gesellschaft leisten“, erzählt die Schülerin des Fabritianum in der Nachbarstadt Krefeld. Sie könnte sich auch vorstellen, mit einem älteren Menschen spazieren zu gehen und dabei ihren Hund Ella mitzunehmen. Denn viele Menschen mögen Tiere, so ihre Einschätzung, und die Promenadenmischung sei ausgesprochen zahm.
Eigentlich ist Marie Johanning ziemlich beschäftigt
Die junge Mündelheimerin hat einen Flyer gestaltet, diesen in einem Friseurladen an der Dorfstraße und im Fußballverein aufgehängt. Marie spielt nämlich im TuS Mündelheim bei den U15-Mädchen. Pia Dohmen (13), eine Mitspielerin, ist auf den Aushang aufmerksam geworden und hat sich spontan bereit erklärt mitzumachen, ebenso wie eine weitere Spielerin.
Weitere Mitstreiter gesucht
„Gemeinsam in Mündelheim“ sucht auf diesem Wege noch weitere Mitstreiter: Jugendliche, die älteren Menschen einmal in der Woche ein oder zwei Stunden Gesellschaft leisten wollen.
Parallel können sich ältere Menschen aus Mündelheim und Serm melden, die die Hilfe von „Gemeinsam in Mündelheim“ annehmen möchten. Kontakt: Marie Johanning, 0157/80377204.
Eigentlich ist Marie Johanning ziemlich beschäftigt. Die Abwehrspielerin, die demnächst in die Damenmannschaft wechselt, trainiert viermal die Woche. Zweimal in der Woche reitet sie, außerdem spielt Marie Querflöte. Und sie ist in der katholischen Gemeinde aktiv, in diesem Zusammenhang begleitete sie zusammen mit ihrer Mutter Sonntagmorgens Rollstuhlfahrer aus dem Altenheim zum Gottesdienst gegenüber in der Kirche. „Nebenbei“ muss sie auch was für die Schule tun. Marie Johanning ist also voll ausgelastet. Dennoch sagt sie: „Für das neue Projekt nehme ich mir die Zeit.“
Sonntags sind viele Ältere allein
Ähnlich denkt Mitstreiterin Pia, die einen ebenso vollen Wochenplan hat. „Ich würde mir sonntags Zeit nehmen, da hab’ ich keine festen Termine.“ Und gerade sonntags, so denkt die Schülerin des Mannesmann-Gymnasiums, sind viele Ältere allein und freuen sich, wenn sie jemand besucht.
Gesellschaftliches Engagement kennt Marie Johanning aus der Familie. Ihre Mutter engagiert sich bei „Essbares Mündelheim“, eine Gruppe innerhalb des Bürgervereins, die essbare Pflanzen im Stadtteil anbauen will, die dann alle gratis ernten können. Auch Pia kümmert sich, geht schon mal mit ihrer Oma einkaufen: „Das macht mir Spaß. Ich unterhalte mich sehr gerne mit älteren Leuten. Es ist spannend, was die Menschen alles zu erzählen haben.“
Marie Johanning hofft, dass die Gruppe der Helfer wächst. „Zehn Leute wären klasse.“ Die Initiatorin denkt daran, sich erst einmal um ältere Menschen in Mündelheim und Serm zu kümmern. „Es ist zu zeitaufwenig, wenn wir erst nach Wedau oder Großenbaum fahren müssen.“