Süd. 65 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden an fünf Grundschulen im Bezirk Süd unterrichtet

Jahrzehntelang gab es für Kinder mit besonderem Förderbedarf eine parallele Schulwelt: die Förderschulen. Seit 2013 haben ihre Eltern die Wahl, ob sie ihr Kind an einer Förderschule unterrichten lassen oder an einer Regelschule. Die Stadtverwaltung gab jetzt der Bezirksvertretung Süd einen Überblick über den Stand der Entwicklung beim sogenannten Gemeinsamen Lernen.

Nicht jede Schule kommt dafür in Betracht. Jedes Jahr stehen stadtweit nur 685 000 Euro dafür zur Verfügung, Regelschulen entsprechend vorzubereiten. Es müssen Räume geschaffen werden, in die sich diese Kinder mit Lehrern zurückziehen können, ebenso für Therapie- und Pflegezwecke. Die Schulen benötigen entsprechende Lehrmittel und Computer. Gebäude und Klassen müssen barrierefrei zugänglich werden. Für Kinder im Rollstuhl müssen spezielle Toiletten geschaffen werden. Hör- oder sehbehinderte Kinder müssen sich in den Gebäuden sicher bewegen können.

Folglich sind nur fünf der elf Grundschulen im Bezirk Süd Schulen für Gemeinsames Lernen. Die meisten Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, nämlich 24, besuchen dabei im laufenden Schuljahr die städtische Katholische Grundschule Böhmer Straße in Buchholz, weitere 22 die Grundschule Wanheim.

Die katholische Grundschule hat insgesamt 150 Schüler. Die 24 von ihnen mit Förderbedarf sind ziemlich gleichmäßig über alle vier Schulklassen verteilt. Über die Hälfte von ihnen, 13 an der Zahl, hat Förderbedarf bei der Emotionalen und Sozialen Entwicklung. Die Alternative für sie als Förderschule wäre die Christian-Zeller-Schule in Großenbaum. Fünf Kinder sind lernbehindert. Die nächste entsprechende Förderschule wäre die Schule an der Eschenstraße in Wanheimerort. Drei Kinder haben sprachlichen Förderbedarf. Einzige Förderschule dieses Typs in Duisburg ist die Kranichschule, ebenfalls in Wanheimerort. Zwei Kinder sind körperbehindert. Die LVR-Christie-Brown-Schule in Neumühl hat den Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Ein Kind ist geistig behindert. Die entsprechende Förderschule ist die Buchholzer Waldschule.

Die 22 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf an der Grundschule Wanheim gehören dort zu insgesamt rund 280 Mädchen und Jungen an der Schule. 16 dieser Kinder im Gemeinsamen Lernen haben die Förderbedarfe Lernen, Emotionale und Soziale Entwicklung oder Sprache, fünf den Förderbedarf geistige Entwicklung. „Hier stehen zusätzlich zu Sonderpädagogen pro Lerngruppen auch zwei Erzieherinnen als außerschulischer Förderbedarf zur Verfügung“, erklärte Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für Schulische Bildung, auf Nachfrage.

An den übrigen drei Grundschulen für das Gemeinsame Lernen sind Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf noch selten. Die Gemeinschaftsgrundschule Böhmer Straße mit ihren rund 360 Schülern zählt aktuell zwölf solcher Kinder, die Grundschule Lauenburger Allee in Großenbaum, die im Schulverbund mit der Schule Lüderitzallee in Buchholz läuft, zählt sechs Kinder bei insgesamt rund 270 Schülern. An der größten Grundschule im Bezirk Süd, der Grundschule Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen mit ihren rund 400 Schülern, ist es ein Kind.