Huckingen. .
Europapolitik aus erster Hand stand am Freitagvormittag für die rund 50 Schüler der Sozialwissenschaftskurse des Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasiums auf dem Programm. Der SPD-Abgeordnete Jens Geier, seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments, tauschte für zwei Stunden seinen Abgeordnetensitz in Straßburg gegen die Schulbank in der Huckinger Europaschule, die diese offizielle Bezeichnung seit sechs Jahren tragen darf.
Jens Geier stellte sich in einer durchaus lebhaften Diskussion den zahlreichen Fragen der politikinteressierten Schüler. Auch die Anschläge in Paris, ihre Folgen und die aktuelle Flüchtlingssituation nahmen breiten Raum ein. Geier machte deutlich, dass durch die Ereignisse in Paris die Anschlagsgefahr in Deutschland nicht zusätzlich gewachsen sei, aber eine latente Gefährdung könne man einfach nicht ausschließen: „Bisher haben wir eigentlich nur Glück gehabt“, sagt er.
Duisburg profitiert von der EU
Der EU-Parlamentarier unterstützt klar die Haltung der Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik: „Auch wenn wir damit vor erheblichen Problemen stehen, ist es absolut richtig, zu helfen.“
Zur Sprache kamen fast alle europäischen Themen. Von der Sonderrolle, die Großbritannien für sich beansprucht – „Die Briten manövrieren sich gerade ins Aus“ – über mögliche Beitrittskandidaten („die Türkei entfernt sich im Moment immer weiter weg von europäischen Kriterien“) bis hin zu der Frage, in wie weit Duisburg von der EU profitiert: „Der freie Handel in Europa ist für Duisburg als Logistik-Standort von großer Bedeutung.“
Der Essener EU-Abgeordnete findet diese Art der Diskussion über Europapolitik sehr wichtig: „Da kann man schon mit Argumenten das oftmals in der Öffentlichkeit verzerrte Bild von Europa gerade rücken.“