Buchholz. . Helmut Kirsten hat den Kiosk in der Afrikasiedlung umgebaut. Neben mehreren Sitzmöglichkeiten gibt es jetzt auch ein größeres Sortiment

„Ohne ein ,Hallo’ kriegt man hier nichts“, sagt Helmut Kirsten über seine Regeln im Kiosk an der Afrikasiedlung. Vor drei Monaten hat der 53-Jährige das Geschäft an der Lüderitzallee übernommen. Aus „Heikes Kiosk“ wurde der „Buchholzer Treff“. Der Name ist Programm. Im Inneren des Kiosks gibt es nun mehrere Sitzmöglichkeiten, auf denen ein paar Leute Kaffee trinken und plaudern. Die Türklingel ertönt und ein Mann kommt rein: „Moin zusammen!“ Die Gäste grüßen zurück.

„Das ist ein toller Treffpunkt für uns Buchholzer und ganz zwanglos. Der eine holt nur eben Zigaretten und bleibt fünf Minuten, der andere bleibt bei einer Tasse Kaffee eine halbe Stunde“, sagt Hans-Werner Hunz. Verabredet wird sich aber nicht: „Ne Bude ist eben ne Bude. Da trifft man die Leute spontan.“„Mittlerweile duzen wir uns hier alle“, sagt Anwohnerin Angelika Kirschstein.

Hier schwelgt man gerne in Erinnerungen

Im Buchholzer Treff schwelgen die Gäste gerne in alten Erinnerungen: „Wisst ihr noch, wie wir hier früher auf den Kartoffelfeldern gearbeitet haben?“ oder „Wisst ihr noch, als der Wanderzirkus hier seine Zelte aufgeschlagen hat?“

Wer in den „Buchholzer Treff“ geht, trifft nicht nur auf alte Bekannte, sondern spart sich auch den Weg zum nächsten Supermarkt. Helmut Kirsten hat das Sortiment des Kiosks erweitert: In den Regalen sammeln sich nun Lebensmittel. Es gibt Fisch aus der Dose, Eintopf und Kartoffeln. Selbst Pizza und Schnitzel aus der Tiefkühltruhe gibt es, dazu ein paar Drogerieprodukte und auch Staubsauger, Herdplatte oder Toaster. „Gerade ältere Leute nutzen das Angebot. Die sind froh, wenn sie nicht so weit laufen müssen. Ich hatte schon eine 94-jährige Kundin“, sagt Kirsten. Der 53-Jährige wünscht sich aber auch mehr junge Kundschaft.

Das Geschäft könnte besser laufen

„Gerade wenn einer mal was vergessen hat, kann man hier gut einkaufen“, sagt Anwohnerin Ursula Heinen über die Vorteile des Ladens. Wenn mal was fehlt, nimmt Kirsten auch Bestellungen auf. „Unser Helmut ist ein richtiger Allround-Mann. Für mich soll er einen bunten Wecker mitbringen“, lacht Heinen. Der Kiosk hat mittlerweile seine feste Stammkundschaft, trotzdem könnte das Geschäft besser laufen. „Viele Leute kaufen lieber im großem Supermarkt ein. Zigaretten laufen sehr gut, aber bei den anderen Waren bin ich noch nicht zufrieden“, betont Kirsten.

Trotz einiger Anfangsschwierigkeiten ist Kirsten zuversichtlich, dass der Kiosk bestehen bleibt. „Ich werde mich schon durchschlagen“, meint der 53-Jährige. Schließlich lebt er für sein Geschäft: „Um sechs Uhr morgens stehe ich auf, eine Stunde später stehe ich schon an der Theke. Um 22 Uhr liege ich wieder im Bett.“