Süd. . Hannelore Bange tritt aus der SPD aus, will ihr Mandat in der Bezirksvertretung aber behalten. Damit ist die SPD Wedau dort nicht mehr vertreten.

Am Freitag erst hatte Hannelore Bange ihren Austritt aus der SPD und den Rücktritt von ihrem Mandat als Bezirksvertreterin erklärt. Eine knappe Woche später erklärt sie zum Teil den Rücktritt vom Rücktritt: Beim Parteiaustritt bleibt es, das Mandat will sie aber behalten. Die Konsequenz: Der SPD-Ortsverein Wedau ist in der Bezirksvertretung künftig nicht mehr vertreten.

Möglich wird Banges Sinneswandel, weil sie ihren Rücktritt zwar mündlich und schriftlich bei Bezirksbürgermeister Volker Haasper erklärt hatte, aber noch nicht beim Wahlamt. Damit war der Rücktritt noch nicht rechtskräftig. Gegenüber der Südredaktion erklärt Bange dazu: „Ich habe entschieden, diese Erklärung nicht abzugeben und mein Mandat weiter auszuüben.“

Ursprünglich hatte sie ihr Mandat niederlegen wollen, weil sie es über eine Listenwahl und nicht über eine Personenwahl erhalten hatte. Ihre Meinung habe sie geändert, nachdem sie von vielen Bürgern aus Wedau gebeten worden sei, „mein Mandat auch ohne Parteizugehörigkeit weiter auszuüben“. Jetzt argumentiert sie so: „Letztendlich haben die Bürger mich gewählt.“

Bange hofft aus Zusammenarbeit mit allen Parteien

Diese Einstellung stößt Banges ehemaligen Parteikollegen bitter auf. Insbesondere beim Ortsverein (OV) Wedau, der künftig in der Bezirksvertretung nicht mehr mitreden kann – Bange war sein einziges volles, stimmberechtigtes Mitglied. „Politisch ist das möglich“, gibt Lothar Langanki zwar zu. Der Vorsitzende des SPD-OV Wedau stellt aber auch klar: „Aus Parteisicht ist das nicht schön“; für den Ortsverein sei es besser, wenn Lange ihr Mandat zusammen mit dem Parteibuch abgeben würde. Zumal das eine Sache der Fairness sei: „Sie ist ja auch über die Partei reingekommen.“

Behält Bange wie jetzt angekündigt ihr BV-Mandat, könnte sie ihre politische Arbeit in der Bezirksvertretung künftig nur eingeschränkt fortsetzen: als parteiloses Mitglied. „Sie ist nicht antragsberechtigt“, stellt Haasper klar, denn Anträge können nur Fraktionen stellen. „Einzelpersonen können nur Anfragen stellen.“

Bange ist sich dessen bewusst, dass der SPD-Ortsverein Wedau künftig kein Mitspracherecht mehr in der Bezirksvertretung hat, sagt aber: „Ich bleibe ja Wedauerin.“ Wenn das Persönliche nach einiger Zeit geklärt sei, hoffe sie, „dass eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Parteien möglich sein wird“.

Unterdessen will der Wedauer OV-Vorsitzende Langanki noch einmal das Gespräch mit seine Ex-Genossin suchen. Ihr Mandat will sie aber definitiv behalten. „Das ist meine endgültige Entscheidung.“