Duisburg-Süd. Anwohner in Ehingen fühlten sich massiv belästigt. Ab sofort ist die öffentliche Prostitution verboten. Bürgervereine sind erleichtert.

Nun ist es also amtlich: In Teilen des Duisburger Südens und auch auf der linken Rheinseite in Friemersheim gilt künftig ein Sperrbezirk. Dort ist dann die Straßenprostitution verboten.

„Wir sind wirklich heilfroh, jetzt ist erst mal Aufatmen angesagt“, zeigte sich Heiner Lambertz, Vorsitzender des Bürgervereins Ehingen, erleichtert. „Das ist ein wirklich großer, sehr schöner Erfolg“, sagt auch Klaus-Dieter Drechsler, Vorsitzender des Bürgervereins Mündelheim. Beide Bürgervereine hatten in den vergangenen Monaten maßgeblich gegen den Straßenstrich und für die Einrichtung eines Sperrbezirks vor der eigenen Haustür gekämpft.

Schutz der Kinder und Jugendlichen

„An erster Stelle steht für uns der Schutz der Bürger, insbesondere der Kinder und Jugendlichen“, begrüßt Ordnungsdezernentin Dr. Daniela Lesmeister die Entscheidung der Be­zirksregierung. „Ich vermute, dass das wirklich der entscheidende Punkt für die schnelle Genehmigung gewesen ist: Unsere Jugend müssen wir schützen“, sagt Drechsler. Denn gab es doch häufiger ganz offene Kontaktaufnahmen seitens der Freier, weiß Heiner Lambertz zu berichten: „Mädchen wurden teilweise auf dem Weg zur Schule unverblümt angesprochen“.

So sieht der Sperrbezirk im Duisburger Süden aus.
So sieht der Sperrbezirk im Duisburger Süden aus. © Funke Grafik

Um die Straßenprostitution und die damit verbundenen Belästigungen zu unterbinden, hatte die Stadt Duisburg bei der Bezirksregierung Düsseldorf die Errichtung eines Sperrbezirks beantragt. Nach Rücksprache mit der Polizei hatte sich die Stadt dann dazu entschlossen, den Sperrbezirk auszuweiten. Ne­ben Mündelheim, Hüttenheim und Ungelsheim sind nun auch Wanheim-Angerhausen, Teile von Huckingen und eben auch das linksrheinische Friemersheim mit einbezogen worden.

Abwarten, was passiert

„Die Stadt hat ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht, es war die richtige Herangehensweise“, lobt Klaus-Dieter Drechsler. „Jetzt stehen alle Zeichen auf Grün, nun muss man abwarten, was passiert“, so Drechsler weiter. Durch die neue Verordnung hat die Stadt nun endlich auch die rechtliche Handhabe, ganz gezielt gegen Prostitution vorzugehen. „Polizei und Ordnungsamt haben versprochen, Präsenz zu zeigen“, versichert Lambertz. Die notwendigen Kontrollen sollen in der nächsten Zeit noch deutlich intensiviert werden, heißt es von Seiten der Stadt. Und auch: Um die Prostituierten zu informieren, sollen Flyer in mehreren Sprachen vorbereitet werden.