Serm. . Der Holtumer Landhof verkauft Fleisch aus eigener Herstellung, aber auch Naschereien aus der Hand von Konditormeisterin Marie-Bernadette Greilich.
Näher dran an den Erzeuger als auf dem Holtumer Landhof kommt der Kunde kaum: In ihrem Hofladen verkaufen Marie-Bernadette und ihr Mann Robert Greilich Fleisch, Obst und Gemüse sowie Torten und kleine Naschereien aus eigener Herstellung oder von befreundeten Höfen. Noch ist der Hofladen ein Geheimtipp: Erst im Oktober letzten Jahres wurde er eröffnet.
Kühe und Kuchen, so ließen sich die beiden Hauptzutaten des Hofladens etwas salopp auf den Punkt bringen. Konditormeisterin Marie-Bernadette Greilich backt selbst: Ob Zitronen-Weißwein-Schichttorte oder Himbeer-Schoko-Trüffel-Torte, jeden Tag warten andere Backwerke auf Naschkatzen. Wer’s lieber herzhaft mag, kann beim Fleisch aus eigener Herstellung zugreifen: Draußen grasen die Hereford-Rinder, drinnen verkauft Greilich Filet und Steaks. „Man merkt, dass der Trend dahin geht, weniger Fleisch zu essen und dafür zu wissen, wo es herkommt“, hat Greilich beobachtet und betont: „Wir kennen jedes Tier.“
Die Viehwirtschaft ist Männersache
Wobei das Geschäft mit den Tieren eher das Metier ihres Mannes ist. „Ich war nie die geborene Landwirtin, die gerne auf dem Acker unterwegs war“, gibt Greilich zu. Robert Greilich aber arbeitet gern draußen auf dem Feld und mit den Tieren. In Sachen Fleischerzeugung noch nur mit Rindern, aber: „Mein Mann spekuliert darauf, irgendwann Schweine zu haben.“
Auch sie selbst hat einige Pläne für die Zukunft. Ein Teil davon führt zurück: „Ursprünglich war der Gedanke, eine Landkonditorei mit Café zu machen“, erklärt Greilich die Anfangsidee des Hofladens. Zurück in die Zukunft soll es 2016 gehen: Dann wird der Holtumer Hof um ein Café im Innenhof ergänzt; Kuchen und Torten können die Besucher dann direkt vor Ort verspeisen. Und die nähere Zukunft hat auf dem Hof bereits begonnen: „Ab heute pflanzen wir Salat an“, verkündet Marie-Bernadette Greilich am Tag des Redaktionsbesuchs.
Aber auch die Gegenwart hat schon einiges zu bieten, vor allem in süßer Hinsicht: Selbstgemachte Liköre und Marmeladen von Erdbeere bis hin zu Passionsfrucht-Mango stehen im Regal, auf einem Tisch liegen Trüffel aus Greilichs Meisterhand: Auch hier wieder Passionsfrucht-Mango („Das ist bei der jungen Generation beliebt“), aber auch Klassiker wie Champagner- oder Rumtrüffel. Auf Bestellung fertigt die Konditorin ihren Kunden auch Pralinen nach deren ganz persönlichem Geschmack.
Ganz nach Marie-Bernadette Greilichs Geschmack läuft der Hofladen, zieht sie nach einem knappen halben Jahr ihre erste Bilanz: „Es spricht sich viel herum“, freut sie sich, am Wochenende kommt inzwischen schon Stammkundschaft. Die darf sich im nächsten Jahr schon auf die nächste Leckerei freuen: In der warmen Jahreszeit will Greilich ihre Kunden künftig abkühlen – mit selbst gemachtem Eis. „Es wird Klassiker und ausgefallene Sorten geben“, kündigt sie schon mal an.