Neudorf-Süd/Wedau. .

Die Regattabahn im Sportpark Wedau nutzen täglich viele Menschen als Erholungsgebiet, Sportstätte oder zum Spazierengehen. Die knapp 40-köpfige Gruppe um Heinz Kuhlen fällt bei der großen Besucherzahl kaum auf. Die VHS-Führung aus der „Biotope in Duisburg“-Reihe, die der erst kürzlich geehrte Naturexperte am Wochenende leitete, hatte allerdings nur bedingt die Regattabahn selbst als Ziel. Vielmehr ging es um die Geschichte, um Flora und Fauna des Parallelkanals.

Auf dem Aussichtsbalkon des Bertasees eröffnet Kuhlen damit, dass sich das Areal auf eine Gesamtgröße von 200 Hektar beläuft und dass schon vor 3000 Jahren Menschen das Gebiet besiedelt haben – ihre Hügelgräber wurden auf dem Gebiet des heutigen Bertasees gefunden. Nach der Nutzung als Weideland kaufte die Familie Krupp 1873 das Gebiet. Nach der Nutzung als Kiesgrube und zur Schlackeentsorgung schenkten die Großindustriellen das Grundstück 1919 der Stadt – mit der Auflage, dass es als Naherholungsgebiet genutzt wird. „Nach Beginn der Nutzung als Regattastrecke wurde der Parallelkanal bereits vor 40 Jahren angedacht“, überrascht Kuhlen viele seiner Zuhörer.

Die Gruppe wandert weiter zum Wasserspielplatz, dann vorbei an Flieder raus aus der Sonne und rein in den Schatten der Roteichen, aus denen der Wald neben dem Parallelkanal zum größten Teil besteht. Dazwischen kämpfen einige verbliebene Kiefern um Aufmerksamkeit. Die gehört in dem Waldstück aber einer der schönsten Duisburger Freizeitaktivitäten, dem Hochseilgarten. Die nächste Attraktion ist eine Albino-Roteiche am Wegesrand, inmitten unzähliger Eicheln und Roteichen-Saatlinge.

Gegen Ende der Wanderung wird es etwas unangenehmer. Heinz Kuhlen erinnert an die Fledermäuse, die bei der Fällung der ersten Bäume ihr Zuhause verloren haben, und weist auf den miserablen Zustand des Wassers im Parallelkanal hin, dessen Oberfläche von Wasserpest, Algen und Laichkräutern bedeckt ist. Trotz der wenig erfreulichen Anblicke gefällt Renate Bosbach die Führung. „Ich drehe jeden Tag meine Runde am Kanal, aber von der Pflanzenwelt hatte ich bis heute keine Ahnung.“