Mündelheim. .

Eigentlich hat die Erdbeerzeit ja gerade erst begonnen. Normalerweise müssen sich Selbstpflücker dann noch einige Zeit gedulden, bis sie eigenhändig die leckeren süßen Früchte ernten können. „Unsere Kunden wollten aber jetzt schon selbst pflücken, da haben wir schon mal ein kleineres Feld freigegeben“, sagt Heinrich Beumer. Der junge Mündelheimer Landwirt hatte 2008 den Hof von seinem Vater übernommen. Mit den Erdbeeren wollte er sich neben dem Getreide- und Rapsanbau ein „weiteres Standbein“ sichern. Aus der erstmal kleineren Anbaufläche zu Beginn ist mittlerweile ein stattliches Erdbeer-Areal von 1,6 ha geworden. Zum sechsten Mal kann bereits auf dem Mündelheimer Erdbeerfeld geerntet werden.

Die Vogelscheuchen auf dem Feld sorgen derweil dafür, dass Tauben und Krähen den Menschen nicht zuvorkommen. Auch Kaninchen schätzten nach Beumers Erfahrung die roten Früchte. Zwischen fünf und sechs Uhr morgens stehen der Erdbeerbauer und sein Team auf dem Feld. Sie nutzen die morgendliche Kälte, dann sind die Erdbeeren noch fester und nicht so empfindlich. Druckstellen können so verhindert werden.

Alle drei Jahre werden die Pflanzen ausgetauscht, weil dann der Ertrag nicht mehr entsprechend ist, berichtet Heinrich Beumer. Bei den Neuanpflanzungen in diesem Frühjahr wurde gleichzeitig ein neues, unterirdisches Bewässerungssystem verbaut. „Das ist eine im Boden befindliche Tröpfchenbewässerung“, erläutert Beumer. Diese Art der Bewässerung hat den Vorteil, dass die Frucht, die „hochempfindlich gegen Nässe“ ist, geschont wird. „Über diese neuartige Bewässerungstechnik wird der Pflanze auch mineralstoffhaltiger Dünger zugeführt“, zählt Beumer einen weiteren Vorteil auf. Wer nicht selbst pflücken – und naschen (ist ausdrücklich erlaubt) – möchte, kann die Früchte, die kalorienarmen und reich an Vitamin C sind, auf dem Beumerhof direkt erstehen. Am Verkaufsstand, der von Mutter Erika Beumer gemanagt wird, erstehen. Bis Mitte Juli geht noch die Erdbeersaison. Wem die Anreise nach Mündelheim zu weit ist, kann auch die hofeigenen Verkaufsstände in Buchholz, Huckingen und Ungelsheim nutzen. Zur Freude von Heinrich Beumer zeigt auch schon die nächste Generation ein reges Interesse an der roten Frucht. Söhnchen Karl (13 Monate) langt jedenfalls kräftig zu, wenn man ihm den Erdbeerkorb hinhält.