Mündelheim. . Technik-AG der Grundschule Im Reimel will eine Reise in die Steinzeit des Mobilfunks unternehmen. Kinder bitten um Leihgaben für eine Ausstellung
Ein Smartphone gehört für viele Kinder mittlerweile zur Grundausstattung. Kaum einer der Schüler der Grundschule Im Reimel hat je die unhandlichen Knochen der ersten Handy-Generation kennengelernt. Dirk Rahmacher, Hausmeister der Schule und Leiter der Technik-AG, möchte dies ändern. Er will mit den Kindern die Entwicklung von Nachrichtenübermittlung zurückverfolgen. Dazu bittet er Leser unserer Zeitung, der Technik-AG ausrangierte Mobiltelefone oder originelle Festnetzapparate zu leihen.
Nick ist eines von zehn Kindern aus der Technik-AG. Er wartet sehnsüchtig darauf, dass er bald sein erste Handy bekommt. Nick ist so ziemlich der Einzige der Klasse 4a, der noch nicht mit dem mobilen Gerät ausgestattet ist. Die Eltern haben entschieden, dass er erst mit dem Wechsel zum Gymnasium ein eigenes Handy bekommt.
Amelie aus der 4b hat ihr Handy zur Kommunion bekommen. Sie verabredet sich über Whats App mit Freundinnen oder ruft die Eltern an, wenn sie abgeholt werden möchte. „Aber an manchen Tagen benutzt ich das Handy auch gar nicht“, versichert sie.
Das alte Morsegerät von 1920, das ein ehemaliger Mitarbeiter der Bahn Dirk Rahmacher vorbeibrachte, gab den Anstoß. Rahmacher, der vor seiner Arbeit als Schulhausmeister eine Ausbildung als Mess- und Regelmechaniker absolviert hat, kam auf die Idee, die Zeit ein Stück zurückzudrehen.
Ein altes Autotelefon aus den 90er Jahren, das Frank Salamon vom Mündelheimer Bürgerverein beisteuerte, gehört schon zur Oldie-Sammlung. Ein richtiges Monstrum, ein Kilo schwer und sicher stellvertretend für den Trend, dass Geräte immer kleiner werden - mal abgesehen von den Senioren-Handys.
Die Kinder sollen technische Daten über die alten Mobiltelefone, die hoffentlich bald gespendet werden, heraussuchen und eine Ausstellung aufbauen. Er hat mit den Kids schon Autos und Mofas auseinadergeschraubt. Das will er auch mit einigen Handys machen, „Aber das geht wohl nur mit den ganz alten Geräten, an den neueren ist kaum was zu schrauben“.
Handyfreie Zeit eingefordert
Dirks Vater Hermann Rahmacher (76) hilft übrigens auch beim neuen Projekt mit. Neulich musste er Senior allerdings mal ordentlich auf den Tisch hauen. Als die Enkel bei der Geburtstagsfeier des Opas allesamt auf ihren Smartphones herumtippten, hat er eine Handyfreie Stunde eingefordert. „Das war für manche ein großes Opfer“, sagt er. Immerhin 59 Minuten haben sie durchgehalten.
Techik-AG freut sich über alte Schätzchen
Wer der Technik-AG der Grundschule Im Reimel ein a usrangiertes Handy leihen möchte, kann sich mit Dirk Rahmacher, 0170-9241086, in Verbindung setzen.
Der Hausmeister der Mündelheimer Schule würde sich natürlich über Geräte freuen, die optisch noch in Ordnung sind - also solche mit heilem Display zum Beispiel.
Auch originelle Festnetzgeräte aus der „Steinzeit“ des Telefonieren sind für die Grundschüler interessant.