Buchholz. Schon die Jüngsten haben heute ein internetfähiges Handy. Infoabend an der Grundschule Lüderitzallee: So begleiten Eltern ihr Kind sicher am Display.

Mal eben schnell eine Nachricht verschicken, ein Bild auf der Nachrichten-App WhatsApp empfangen, den Facebook-Status aktualisieren oder einfach nur ein bisschen im Internet surfen: Smartphones heutzutage sind nicht einfach nur noch ein Handy zum Telefonieren, sondern schon kleine Minicomputer, die ihren Nutzern das Leben erleichtern. Da stellen sich Eltern die Frage: Ab wann sollte mein Kind den Umgang mit den neuen Medien lernen?

„Wir haben festgestellt, dass es mittlerweile auch immer mehr Handys an der Grundschule gibt“, sagt André Lengsfeld, Schulleiter der Grundschule Lauenburger Allee/Lüderitzallee. „Einige Eltern haben uns auf das Thema angesprochen und wussten nicht, wie sie mit dem Wunsch ihrer Kinder nach einem Smartphone umgehen sollen.“ Grund genug für ihn, zu einem Infoabend zum Thema einzuladen. Im Internet wurde er auf die Initiative Eltern und Medien aufmerksam. „Wir sind froh, dass es dieses Angebot gibt. Die Eltern haben es auch sehr dankbar angenommen“, sagt Lengsfeld.

Mit sieben Jahren ein eigenes Handy

So war die Turnhalle der Grundschule am Donnerstagabend gut gefüllt. Über 80 Eltern sind zu dem Vortrag gekommen. Nicole Durmus hat sogar ihren Sohn Noah mitgebracht. „Der Kleine hat schon ein Handy und nutzt es zum Spielen und als Wecker“, sagt Durmus. „Man darf sich dagegen auch nicht wehren. Die Technik gehört zur heutigen Zeit dazu, das sollten die Kinder schon frühzeitig lernen.“ Der kleine Noah ist natürlich ganz stolz, dass er schon ein Handy hat. „Nicht alle in meiner Klasse haben eins. Aber das ist nicht schlimm, wir ärgern deswegen keinen“, sagt der Siebenjährige.

Eine Altersbegrenzung, ab wann ein Kind ein Handy haben kann oder sollte, kann auch der Experte an diesem Abend nicht geben. „Das hängt ganz vom Entwicklungsstand des Kindes ab“, sagt Mark Bormann, Referent der Initiative Eltern und Medien. Wenn die Eltern das Gefühl haben, dass das Kind soweit sei, könne die Smartphone-Nutzung langsam eingeführt werden. „Wichtig ist, dass die Eltern wissen. was das Kind tut, und ab und an einen gemeinsamen Blick auf das Smartphone werfen. Und so den Umgang damit lernen“, sagt Bormann.

Deswegen sind auch Yvonne und Matthias Menzel gekommen. Ihre Tochter ist jetzt acht Jahre alt und hat seit einem halben Jahr ihr Handy. „Wir achten sehr darauf, dass sie nur eine begrenzte Zeit mit dem Handy spielt. Aber sie wird ja auch älter und will das Handy dann bestimmt mal länger haben“, sagt Yvonne Menzel. „Eigentlich ist es für den Notfall, damit wir sie erreichen können. Sie hat es im Moment nicht ständig zur freien Verfügung“, ergänzt ihr Mann.

Doch auch der Experte sagt an diesem Abend: Die Nutzung von Smartphone und Apps gehört zum Alltag der jüngeren Generation. Dank Flatrate können viele von ihnen fast unbeschränkt im mobilen Web surfen – und das tun sie ausgiebig: In der Mediennutzung steht das Internet und das Handy ganz weit vorn, auf der weiterführenden Schule wird sich dies noch verstärken. Daher sind Eltern gut beraten, sich frühzeitig mit dem Thema auseinander zusetzen.