Buchholz. . Die Idee: Leute ab 55 zusammenbringen. Der eine will medizinisches Wissen einbringen und sucht handwerkliche Unterstützung. Die nächste möchte backen lernen.

Gerechnet hat Björn Hensel mit 50 Leuten, stattdessen kamen über 120 ins evangelische Gemeindehaus an der Arlberger Straße . Das Interesse an „Netzwerk 55plus“ ist riesig. Die Initiatoren haben offenbar eine Marktlücke entdeckt.

Die Idee: Duisburger ab 55 Jahren sollen sich zusammenfinden und gemeinsame Aktivitäten planen. „Wir wollen Leute zusammenführen, die sich sonst nie treffen würden“, sagt Marlies Drückes, eine der Mitstreiter. Bei der Vorstellung des neuen Projekts am Freitag sammelten die Organisatoren erste Vorschläge für die Zukunft des Netzwerkes.

Auf insgesamt vier Tischen liegen unterschiedliche Freizeitgegenstände, darunter eine Gitarre, ein Wörterbuch und ein Federball. Die Leute versammeln sich um die Tische und sammeln Ideen für gemeinsame Aktivitäten. „Ich würde gerne Backen lernen“, sagt Buchholzerin Monika Hümmecke. Zuerst lachen die anderen, aber dann flüstert ihr die Nachbarin zu, dass sie den gleichen Wunsch hat.

Ob Spanisch lernen, ins Museum gehen oder eine Fahrradtour machen – die Wünsche sind vielfältig. Dank des Netzwerks haben die Bürger die Möglichkeit, neue Sachen auszuprobieren, an denen vorhandene Freunden vielleicht kein Interesse haben.

Bei „Netzwerk 55plus“ geht es nicht nur um Freizeit. Die Gemeinschaft soll sich gegenseitig unterstützen. „Ich würde gerne mit meinen Kenntnissen in der Gesundheitsvorsorge aushelfen. Im Gegenzug bräuchte ich handwerkliche Unterstützung“, sagt Maria Reinders-Windhaus aus Wedau. Die Teilnehmer sollen sowohl investieren, als auch profitieren. „Es ist sehr wichtig, dass man sich Kontakte aufbaut und damit kann man nicht früh genug anfangen“, so der Bissingheimer Erich Matschuck.

Dass das Konzept erfolgreich ist, weiß Sozialarbeiterin Margit Risthaus, die in Düsseldorf ein ähnliches Projekt begleitet und in Buchholz darüber berichtete. Nicht selten hört sie von Teilnehmern, dass diese nicht gedacht hätten, im späten Alter noch so gute Freunde zu finden.

Am 8. Mai treffen sich alle Interessierten, um die Planung für erste Aktivitäten fortzuführen. Dann sind natürlich wieder alle „Best Ager“ ab 55 Jahren – unabhängig von Religionszugehörigkeit - eingeladen, Kontakt: Björn Hensel, 702300.