Buchholz. .
Zur Unterstützung brachte Kabarettist Fritz Eckenga seine digitale Assistentin Sandra mit in die ausverkaufte Mehrzweckhalle in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik mitgebracht. Sandra geriet allerdings des Öfteren ins Stottern („Ich brauch ’ne Neue“). Aber nicht nur Sandras Sprachmacken nervten den „Ruhri“. Das Talkshow-Gelaber mit der im Moment besonders hoch im Kurs stehenden Floskel „Da bin ich ganz bei ihnen“ geht (nicht nur) dem gebürtigen Bochumer gehörig auf den Senkel.
Seine durch den Hörfunk bekannte Figur des Baumarkt-Filialleiters Hans-Peter Kaltenbacher ließ Eckenga auch wieder aufleben. Nach dem offensichtlich gerade bei Frauen super erfolgreichen sado- erotischen Film „Shades of Grey“ hatte Kaltenbachers Baumarkt plötzlich Spitzenumsätze. Fahrradketten, Seile, Ösen, Klebeband, alles „ging weg wie heiße Semmeln“. Nach dem Motto „Der Kunde ist König“ reagierte der „Baumarkt-Leiter“ prompt und bot „zum Nachspielen daheim“ zusätzlich noch „Schwingschleifer, Spachtel und Sekundenkleber“ als erotische Fantasie-Beschleuniger an. Und sollte tatsächlich auf diese Art das Liebesleben, vornehmlich beim männlichen Partner, neu erwachen, konnten auch Bewegungsmelder geordert werden.
Seinen „Respekt“ vor den Top-Managern in Industrie und Wirtschaft zeigte der Kabarettist auf seine ganz spezielle ironische Art. „Das wäre nichts für mich“, so Eckenga, „wenn ich bei Thyssen zu sagen hätte, dass ich vielleicht in Brasilien ein Stahlwerk absaufen lasse Und einen Flughafen in Berlin bauen könnte ich auch nicht. Dafür haben wir ja zum Glück Experten“.
Klopp und Müller-Wohlfahrt
Klar, dass Eckenga auch die aktuellen Geschehnisse in sein laufendes Programm eingebaut hatte. Als BVB-Fan konnte er nachfühlen, dass nach der bewegenden Klopp-Abschieds-Pressekonferenz in Dortmund „die Narzissen ihre Blüten schlossen, die Uhren stehen blieben und gestandene Männer in Tränen ausbrachen“. Auch der Rücktritt des Münchener „Schamanen“ Müller-Wohlfahrt („Winnetou“) wurde genüsslich kommentiert. Bayerns Sieg im Rückspiel gegen Porto sei nur so deutlich ausgefallen, weil Audi damit gedroht hatte, im Falle des Scheiterns seine Anteile an „Kik“ zu verkaufen, wusste der Kabarettist, der jetzt in Dortmund lebt.