Buchholz. . Im Seniorenzentrum Altenbrucher Damm in Buchholz gibt es neuerdings leichte Bewegungsübungen für Teilnehmer mit leichter Gedächtnisschwäche

„Bewegung ist gesund, das hat mein Arzt auch gesagt“. stimmt Bruno, der ältere Mann im grauen Jogginganzug, dem Übungsleiter Hans Vogt zu. Wenn der Doktor das sagt, muss ja was dran sein. Also hat sich Bruno zusammen mit Schwiegertochter Karla auf den Weg gemacht, um bei „Bewegt gesund bleiben“ mitzumischen. Dieses neue Angebot richtet sich an Menschen mit leichter Demenz. Am Montag war die erste von zehn Schnupperstunden im Seniorenzentrum des Christophoruswerks am Altenbrucher Damm.

Der kostenlose Kurs des Stadtsportbunds, an dem auch Angehörige teilnehmen können, wird von der Novitas gesponsert. Aus gutem Grund: Bewegung fördert auch Menschen, die von Demenz betroffen sind. Das gilt für Körper, Seele und Geist. „Durch die Bewegung baut man Muskeln auf. Das Gehirn wird besser durchblutet, das stärkt die Konzentration. Und jeder fühlt sich besser, wenn er körperlich aktiv ist“, erklärt Holger Russ, bei der Krankenkasse für Gesundheitsförderung zuständig.

Als erstes fordert Hans Vogt, erfahrener Übungsleiter vom TV Wanheim, zum aktiven Sitzen auf. Gerader Rücken, Muskeln anspannen und das linke Bein heben. Die Übungen müssen unkompliziert sein: „Die Leute können nicht auf sechs Dinge gleichzeitig achten. Wichtig sind Wiederholungen“.

Ohne Muskeltraining keine Kraft

Die 16 Teilnehmer, die zur ersten Stunde gekommen sind, machen alle mit - Finger spreizen, Knie beugen, Arme übereinander kreuzen. Natürlich verwechselt der eine oder andere schon mal das rechte mit dem linken Bein, das passiert auch wesentlich Jüngeren.

Begleitet werden die Übungen von Musik aus dem Musikantenstadl. „Musik ist sehr förderlich. Bekannte Lieder von früher rufen Erinnerungen wach, motivieren die Menschen unglaublich“, weiß Holger Russ, der bereits ein ähnliches Angebot für Ältere zur Sturzprävention begleitet hat. Seine Über­zeugung: „Für Bewegung ist es niemals zu spät. Man muss die Muskeln trainieren, sonst verlässt einen die Kraft. Das gilt auch für Menschen mit fortgeschrittener Demenz“. Er führt seine Erfahrungen aus der Sturzprävention an. „Wer sich aus Angst vor einem Sturz gar nicht mehr bewegt, baut ab, wird unsicher und stürzt erst recht“.

Gleichgewichts-Übungen

Gleichgewichts-Übungen, die helfen sollen, Stürze zu verhindern, gehören auch zum Programm für Demente. Ebenso leichte Gedächtnisübungen. Denn es sollen Muskeln und grauen Zellen trainiert werden, sagt Hans Vogt. Den Teilnehmern macht es offensichtlich Spaß.