Hüttenheim. . Die Moschee in Duisburg-Hüttenheim soll zum Ramadan fertig sein. Seit fünf Jahren wird gebaut. Muslime wünschen sich für die Zukunft Muezzin-Ruf.
Im Inneren der Moschee scheint das Licht heller als draußen an diesem tristen Tag. Während draußen das Grau des Nachmittags ins dunklere Grau des frühen Abends übergeht, strahlen drinnen blau-weiße Fliesen, an den Wänden leuchten Gold auf Rot Koransuren und der Name Allahs sowie seiner Kalifen. Das Licht fällt durch die große Kuppel an der Decke herein, die den Gebetsraum erhellt wie eine eigene Sonne. Noch liegt der Boden kahl da; spätestens zum Ramadan im Juli sollen sich die Muslime auf Gebetsteppichen gen Mekka verneigen können. Vielleicht schon „im Mai, Juni“, hofft der Vorsitzende des Moscheevereins, Mehmet Kurt, kann die Moschee eröffnet werden.
Seit 2010 wird An der Batterie gebaut. Fünf Jahre und knapp eine Million Euro später nähert sich das Gebäude der Fertigstellung. „Wir warten nur noch auf die Aufzuganlage und die Feuerschutztüren“, sagt Kurt.
Noch fehlen 50 000 Euro
Und auf etwas Geld: „Uns fehlen noch 50- bis 60 000 Euro.“ Auch diesen letzten Teil der Bausumme wird die Moscheegemeinde selbst aufbringen; Fördergelder hat sie unter anderem aus religiösen Gründen nicht beantragt. „Kurz gesagt: Kredit ist im Islam nicht erlaubt“, erklärt Gemeindemitglied Serkan Kazoluk. Statt sich Geld zu leihen, verkauften die Muslime als Anschubfinanzierung eine ihrer ursprünglich zwei kleineren Moscheen, setzten auf Eigenleistung und Spenden. „Der eine hat eine Lampe gespendet, der andere einen Quadratmeter Fliesen oder ein Stück Gebetsteppich“, erklärt Kurt. Die Elektrik haben sie selbst verlegt; in der ersten Etage, wo noch ein Gerüst steht, werden sie eigenhändig ein Geländer montieren. Auf diese Leistung ist die Gemeinde stolz: „Ich kenne keine zweite Moschee, die das aus eigener Kraft gestemmt hat.“
Unter der Kuppel wartet im Erdgeschoss im Gebetsraum der Männer eine Empore auf den Imam; gegenüber findet der Muezzin seinen Platz. Eine Etage höher führt ein separater Eingang die Frauen in ihren Gebetsraum; abgetrennt dahinter befinden sich Schulungs- und Unterrichtsräume. Im Untergeschoss können im Leichenwaschraum Verstorbene mit der muslimischen Waschung auf das Totengebet vorbereitet werden. Ein großer Aufenthaltsraum rundet den Bau ab.
Auch wenn die Moschee bald eröffnet wird: Fertig ist sie auch dann erst fast. Ein äußeres Erkennungsmerkmal wird die Gemeinde 2016 hinzufügen: Noch fehlt das Minarett; ein stiftförmiger drei Meter hoher Aufsatz mit Kuppel. „Da müssen wir noch mal sparen“, sagt Kurt. Auch die dafür benötigte Summe will der Moscheeverein selbst aufbringen. Bei einem anderen Wunsch aber werden die Muslime auf andere angewiesen sein: „Irgendwann würden wir gerne einmal in der Woche zum Gebet rufen“, sagt Kazoluk. Es wäre der erste Muezzin-Ruf in Duisburg.