Huckingen. . Die 16-jährige Austauschschülerin Regina Garcia Herrera lebst seit einem halben Jahr in Duisburg. Nach Anfangsschwierigkeiten hat sie sich gut eingewöhnt.

Im Zimmer von Isabelle Kochanowski lebt jetzt für ein Jahr die 16-jährige Regina Garcia Herrera. Als sich Familie Kochanowski dazu entschied, ihre Tochter für ein Jahr ins Ausland zu schicken, war eigentlich kein Austausch geplant. Seit August lebt nun aber die Austauschschülerin aus Mexiko City für ein Jahr bei ihnen.

Anfangs war es ungewohnt und schwierig für alle, berichtet sowohl die Gastfamilie der 16-Jährigen als auch sie selbst. Sie war zurückhaltend und vermisste ihre Familie, doch das legte sich mit der Zeit. Erst vor kurzem bekam Regina ein Paket von ihrer Familie – voll mit ihren Lieblingssüßigkeiten, Soßen und Tortillas. Ihr Geschmack und der ihrer Gastfamilie unterscheidet sich jedoch, wie sie erzählt: „Ich muss alles allein aufessen.“

Aber auch andere Unterschiede zu ihrer Heimat konnte sie in den letzten sechs Monaten feststellen. Der größte Unterschied für Regina ist die Schule. „Hier sind im Unterricht alle ruhig und passen auf“, beschreibt sie erstaunt das Mannesmann-Gymnasium, das sie während ihres Aufenthalts besucht. Aber auch Feste wie Weihnachten oder Allerheiligen werden in Mexiko City ganz anders gefeiert als hier. Zum Beispiel wird bei ihr zu Hause an Weihnachten viel getanzt, und Allerheiligen wird größer und länger gefeiert. Die Pünktlichkeit der Deutschen und die Tatsache, dass sie sehr organisiert sind, haben Regina ebenfalls überrascht.

Obwohl sie mit anderen Erwartungen nach Deutschland gereist ist und zum Beispiel nicht erwartet hat, dass es so viele Ausländer hier gibt oder dass sie die Menschen hier so offen und freundlich empfangen, gefällt es Regina in Deutschland sehr gut. „Deutschland ist eins der besten Länder, das man als Austauschschüler besuchen kann“, findet sie. Verständigungsprobleme hat sie kaum welche. Auch wenn sie vorher nur einen Monat lang Deutsch gelernt hat, kommt sie mit der Sprache gut zurecht. Ihr gefällt der Klang der Sprache und „dass es für alles ein Wort gibt“.

In ihrer Freizeit ist Regina viel unterwegs, öfter auch alleine mit dem Fahrrad, denn das ist für sie etwas, das sie aus ihrer Heimat nicht kennt – dort wäre es zu gefährlich, sich einfach allein auf den Sattel zu schwingen. Regina geht oft in die Stadt und hat Freunde gefunden, mit denen sie ins Kino geht oder zum Bowling oder andere Städte wie Düsseldorf, Frankfurt oder Köln besucht. Für sie hat sich der Austausch gelohnt. „Ich habe viel über mich selbst gelernt und sehe alles aus einer anderen Perspektive“. Für sie ist Deutschland ein Land, in das sie zurückkehren möchte. Vielleicht sogar, um nach der Schule hier zu studieren.