Süd. . Mit dem Abriss an der Lüderitzallee muss der Bildungsträger umziehen. Ziel ist ein gemeinsamer Standort mit der Musikschule.

Englisch lernen, Computerkurs für Ältere, Heilsames Singen: Das Ende solcher Kurse an der Lüderitzallee steht fest. Mit dem Abriss des städtischen Instituts für Aus- und Weiterbildung verliert die VHS im Süden ihren wichtigsten Standort. Die Suche nach einem Neuen hat begonnen – und zieht den Umzug einer weiteren Einrichtung nach sich.

Ihren derzeitigen Standort verlassen wird wohl auch die Musikschule, seit ein paar Jahren eine Abteilung der VHS. Dr. Gerhard Jahn, Leiter von beiden Institutionen, sagt: „Wir streben eine gemeinsame Lösung an.“ Im Gebäude an der Münchener Straße, das zurzeit 525 Schüler von Blockflöte bis Violine beherbergt, werden die beiden aber nicht zusammenfinden: „Das wird nicht funktionieren, das haben wir schon geprüft.“

Trotzdem gibt Jahn das Ziel vor: „Erste Priorität ist, gemeinsam mit der Musikschule ausreichend Räume im Süden zu bekommen.“ Eine Abwanderung Richtung Mitte droht nicht; die VHS soll im Süden präsent bleiben. Die regionalisierte Aufstellung mit Standorten in Mitte, Süd, West und Nord gelte seit Ende des Zweiten Weltkriegs und solle bestehen bleiben. Der VHS-Standortleiter Mitte/Süd, Michael Fastabend, stellt klar: „Das kann sich der Süden gar nicht erlauben, hier nichts mehr anzubieten.“ Das Einzugsgebiet umfasst viele Einwohner; „der Süden mit diesen vielen Stadtteilen entspricht einer Kleinstadt.“ Außerdem seien die Wege in die Innenstadt zu lang. „Die Distanz von Huckingen, Mündelheim, Serm in die Stadtmitte ist groß, zumal für Kinder.“

Buchholz ist als neuer VHS-Standort nicht gesetzt

Zu Münchener Straße und Lüderitzallee waren es bislang recht kurze Wege, zumal Buchholz durch die U 79 und die A 59 verkehrstechnisch gut angebunden ist. In der ersten Hälfte des Jahres 2016 könnten die Bagger an der Lüderitzallee anrollen. Ob der Stadtteil danach noch VHS-Sitz sein wird, steht nicht fest: Gesucht sei „im Süden ein zentraler Standort“, beschreibt Jahn die Anforderung. Ob in Buchholz oder woanders.

Solange der neue Standort zen­tral gelegen ist, sind andere Faktoren wichtiger: Gesucht ist laut Jahn ein Gebäude, „das alle Aktivitäten beider Institutionen aufnehmen kann“; spezielle Räume für die Musikschule ebenso bietet wie solche für Seminare, Veranstaltungen und Sportkurse. „Eine Auflage, die nicht einfach zu erfüllen ist“, weiß der VHS- und Musikschul-Chef, „aber da bin ich relativ unnachgiebig“. Er hofft auf die Neunutzung eines ehemaligen Schulgebäudes.

Der Standort an der Grundschule Böhmer Straße, wo die VHS nur die Turnhalle nutzt, wird auch nach dem Wegfall der Lüderitzallee bestehen bleiben – es sei denn, es findet sich ein Domizil, das alle Anforderungen erfüllt. Leerstehende Schulgebäude gibt es derzeit im Süden aber nicht. Die Schule Beim Knevelshof in Wanheim-Anger­hausen soll erst zum Ende des Schuljahres 2018/2019 endgültig aufgelöst werden. Das Gebäude der ehemaligen Förderschule an der Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen wird noch durch die Grundschule genutzt; für die Nachnutzung empfiehlt das Immobilien-Management Wohnbebauung. Zwei Jahre bleiben für die Suche nach einem neuen Gebäude. Dann werden nach mehr als 20 Jahren die Kurse an der Lüderitzallee eine neue Adresse haben.