Süd. Im neuen Jahr will Bezirksbürgermeister Volker Haasper (SPD) die Hallenbad-Planung voranbringen.Seit 2000 ist er Mitglied der Bezirksvertretung. Viele weitere politische Schwerpunkte hat er im Auge.

In seinem Neujahrsgruß hat Bezirksbürgermeister Volker Haas­per (SPD) bewusst darauf verzichtet, politische Ziele für 2015 zu formulieren. Darüber sprach jetzt Martin Kleinwächter mit ihm.

Ihren Neujahrsgruß konnte man so verstehen, als hätten Sie keinerlei politische Ziele für 2015, als ließen sie Alles einfach mal auf sich zukommen. Ist das so?

Haasper: Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es ja nicht um politische Ziele meiner Person geht. Ich repräsentiere die Bezirksvertretung Süd. Es könnte also allenfalls um deren Ziele oder um die ihrer Mehrheit gehen, also von SPD, Grünen und Linken.

Und was wären da die drei wichtigsten?

Wir wollen an der Situation der Hallenbäder etwas ändern. In der Sitzung am 29. Januar soll es dazu konkrete Informationen geben. Wir müssen uns außerdem darauf einstellen, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. In diesem Fall will ich, dass alle gesellschaftlich relevanten Gruppen das Problem gemeinsam angehen.

Besonders liegt mir schließlich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am Herzen. Und hier ist es aus meiner Sicht lange noch nicht damit getan, dass wir die Schließung des Spielzentrums Süd in Großenbaum vorläufig noch abwenden konnten.

Sie sind also fest davon überzeugt, dass es zusammen mit dem Investor Pirdzun am XXL-Sportcenter in Hüttenheim eine Lösung geben wird?

Ja. Eine andere Lösung ist undenkbar. Alle maßgeblichen Leute, vom OB angefangen, befürworten diese Lösung. Ein Erhalt eines der beiden alten Bäder in Buchholz und Großenbaum wäre nicht finanzierbar.

Befürchten Sie, dass es bei einem weiteren Asylbewerberheim im Süden zu Konflikten mit Bürgern kommt, jedenfalls wenn es nicht, wie an der Masurenallee in Wedau, weit abseits im Wald liegt?

Nein, ich habe bisher keine solche Tendenz entdecken können. Das war ja auch in der Vergangenheit im Süden nicht der Fall.

Warum ist das Thema dann für Sie so bedeutsam?

Weil ich die Bürger dabei mitnehmen und frühzeitig beteiligen will. Wir müssen klar machen, dass es vielen der Betroffenen sehr dreckig geht und dass sie unsere Unterstützung verdient haben.

Und was gibt es für Kinder und Jugendliche noch zu tun?

Es gilt erst einmal, den Bestand an öffentlichen Einrichtungen für sie zu sichern. Dazu zähle ich übrigens auch nicht-städtische Einrichtungen. Ich war ja selbst jahrelang Kümmerer, also Ansprechpartner der Bezirksvertretung für Kinder und Jugendliche. Deshalb liegt mir daran, dass die neuen Kümmerer einen guten Job machen. Einen Anstoß dazu habe ich gegeben.

Und wie stehen die Chancen für ein Jugendparlament im Süden?

Es wäre wünschenswert. Aber dazu fehlen leider die finanziellen Mittel.

In Wanheim muss eine große Zahl von privaten Hausgärten wegen verseuchter Böden saniert werden. Was sagen Sie zu der bislang nicht ausgeräumten Befürchtung, dass die Betroffenen zwar von der öffentlichen Hand den Bodenaustausch bezahlt bekommen, nicht aber die Neuanlage der Gärten?

Wir haben Ende 2014 als Bezirksvertretung zwei nichtöffentliche Infoveranstaltungen für die Betroffenen durchgeführt. Dabei wurde das Problem angesprochen. Es gibt noch keine klare Entscheidung. Jeder Einzelne muss einen eigenen Sanierungsvertrag abschließen. Wir arbeiten an einer Lösung, können aber noch nichts dazu sagen.

Was können Sie für die Anbindung des Mannesmann-Ackers an die B 288 in Mündelheim tun? Für ein ähnliches Projekt in Walsum, eine Entlastungsstraße für den Lkw-Verkehr, gibt es immerhin eine konkrete Linienführung.

Solche Zeichnungen gab es für Serm und Mündelheim ja auch schon. Würde es sie hier geben, so würde es sich jedoch um Augenwischerei handeln.

Aber was muss denn passieren, damit man das nach 20 Jahren Diskussion endlich kann?

Man muss alle Beteiligten noch mal an einen Tisch holen.

Wird es auch einen neuen Anlauf geben, Rahm-West wenigstens bis zum behindertengerechten Ausbau des S-Bahn-Haltepunkts in ein paar Jahren doch noch an das DVG-Busliniennetz anzuschließen?

Wir haben uns bisher vergeblich bemüht und wir werden es weiter tun. Aber die Aussichten sind gering.