Buchholz. .

Wenn ein Kind an Krebs erkrankt, ist das für die betroffene Familie nicht nur ein Drama. Die Krankheit fordert auch ihre Kräfte und den Zusammen halt der Familie bis an die Belastungsgrenze heraus. Hier für Erleichterung zu sorgen, das hat sich der Verein „Gänseblümchen“ zum Ziel gesetzt. Am Sonntag, 7. Dezember, ab 13 Uhr, richtet er in der Stadthalle in Ratingen, Schützenstraße 1, wieder seine große Benefiz-Auktion aus.

„50 wertvolle Sachspenden werden versteigert“, berichtet Irmgard Dudek (57). Die Schatzmeisterin und Mitgründerin des Vereins lebt in Buchholz. Sie arbeitet ehrenamtlich für „Gänseblümchen“ - neben ihrer Berufstätigkeit - und wurde für den Deutschen Engagementpreis 2014 nominiert.

5000 weitere gespendete Artikel werden am nächsten Sonntag beim gleichzeitigen Basar zum Kauf angeboten, 1500 bei der Tombola verlost. Durch diese und andere Aktivitäten erzielt der 2006 gegründete Verein ei­nen Jahres-Etat von bis zu 30 000 Euro.

„Das Geld benötigen wir auch dringend“, sagt die Schatzmeisterin. Gemeinsam mit Ehemann Volker (59) gründete sie den Verein damals. Zur Zeit betreut er 14 Familien mit krebskranken Kindern, sechs davon aus Duisburg. „Ich selbst habe zwei gesunde Kinder und bin sehr dankbar dafür“, sagt sie zu ihrer Motivation, sich für Menschen zu engagieren, die ein großes Problem haben.

Meist von Gehirntumoren betroffen

„Die wenigsten erkrankten Kinder sterben heute an ihrem Krebsleiden“, weiß Irmgard Dudek. Meist handelt es sich um Gehirntumore. Die Heilungschancen sind da gut. Aber es gibt Nachwirkungen der Behandlung, Lähmungen zum Beispiel. Sie führen dazu, dass ein Kind lebenslang behindert bleibt.

So ernst die rund zehn Aktiven von „Gänseblümchen“ an das Thema herangehen, so locker soll es zugehen, wenn sie etwas mit den betroffenen Familien un­ternehmen. „Wenn wir mit ihnen Ausflüge machen, gibt es das Thema Krankheit nicht“, so Dudek. Dann sind Spaß und Unterhaltung angesagt. Einmal im Jahr, im Mai, bietet der Verein den Familien ein verlängertes Erholungswochenende im Emsland an, übernimmt die kompletten Kosten dafür.

Kämpferisch zu sein, das ist dagegen gefragt, wenn es gilt, sich mit Krankenkassen auseinanderzusetzen. „Ab einem Alter des Kindes von sechs Jahren“, berichtet Irmgard Dudek, „müssen die Eltern im Krankenhaus selbst für ihr Essen, ihre Übernachtung und ihren Parkplatz bezahlen.“ So empörend sie das findet, nicht alle Kassen lassen sich davon überzeugen, dass das unzumutbar sei. „In Familien mit so einem kranken Kind können auf keinen Fall beide Elternteile berufstätig sein. Entsprechend geringer fällt das Einkommen aus“, gibt sie zu bedenken. Kosten, die den Eltern im Krankenhaus entstehen, übernimmt jedenfalls der Verein. „Dafür brauchen wir Geld und wir haben das Geld“, sagt sie.