Tonscheidts "E-Center Angerbogen" wird von einem Branchen-Magazin zum Supermakrt des Jahres 2008 gekürt
Auf diesen Erfolg hat die Familie Tonscheidt lange hingearbeitet: Zum „SuperMarkt des Jahres 2008” kürte das Branchen-Magazin „Lebensmittel Praxis” jetzt ihr „E-Center Angerbogen” an der Düsseldorfer Landstraße. Seit 1928 gibt es das Familienunternehmen. Alles begann mit einem mobilen Milchhandel. Aber Friedrich Tonscheidt (74), der heutige Seniorchef, hatte immer den Blick in die Zukunft gerichtet. 1955 eröffnete er in Wedau Duisburgs ersten Selbstbedienungsladen - auf bescheidenen 27 Quadratmetern Fläche. Fast hundertmal so groß ist das neue „Edeka-Center”, mit dem er gemeinsam mit Sohn Falk vor zwei Jahren sein berufliches Lebenswerk krönte. „Wir sind Deutscher Meister geworden”, freut der Kaufmann sich jetzt über die Auszeichnung. Zumal in der Kategorie der selbstständig geführten Märkte mit über 1 500 Quadratmetern Verkaufsfläche Märkte mit weit größerer Fläche als Konkurrenten in die engere Auswahl gekommen waren. Am Ende lagen die Duisburger vorn. Was städtebaulich seinerzeit umstritten war, die Lage nahe der Stadtgrenze zu Düsseldorf, hat sich als Geschäftserfolg entpuppt: Der mit 170 Plätzen eigentlich große Parkplatz hat sich schon nach zwei Jahren als zu klein erwiesen. Wenn ihm die Denkmalschützer keine Steine in den Weg legen, will Friedrich Tonscheidt ihn auf das Gelände der früheren Tankstelle ausdehnen. Nur so, bei beschwerdefreier Anfahrt, weiß er, wird sein Erfolg weiter anhalten. Die Experten-Jury des Branchen-Magazins aus Neuwied jedenfalls hob die herausragenden Leistungen beim Aufbau des neuen Marktes hervor. Etwa das Unternehmenskonzept: „Wir haben die Philosophie, unaufdringlich zu sein”, sagt der Seniorchef. Süßigkeiten kurz vor der Kasse, die Müttern mit Kindern den letzten Nerv rauben, sie gibt es hier nicht. Dafür ertönen alle paar Wochen samstags dezente Klavierklänge aus der Wein- Abteilung des Hauses. Sie und die akzentuierte Beleuchtung sorgen für Atmosphäre. Freundliches Personal leistet einen weiteren wichtigen Beitrag dazu, dass Kunden sich an der Düsseldorfer Landstraße wohl fühlen. Dabei sind zehn Prozent der Mitarbeiter Auszubildende. Nicht unumstritten ist, dass das Unternehmen damit begonnen hat, sich von seinen bisherigen Märkten zu verabschieden. Nachfolger dafür zu finden, ist schwer. Seinen Kritikern hält Friedrich Tonscheidt entgegen, er müsse seine Kräfte konzentrieren. Außerdem liege es nichtamPreisniveau, wenn es um die Nahversorgung geht. Rund 1 000 der ingesamt 28 000 Artikel biete er auf dem gleichen Niveau wie die Konkurrenz der Discounter an - also für jeden Geldbeutel etwas.