Duisburg. . Die Disco an der Steinschen Gasse heißt nicht mehr Kultkeller, sondern „Daddy Duisburg“ und erinnert noch mehr an alte Zeiten.
Die Legende lebt: Ab sofort heißt die legendäre Disco an der Steinschen Gasse „Daddy Duisburg“. Besitzer Peter Jurjahn will mit der Namensänderung noch stärker an alte Zeiten erinnern, als der Laden noch „Old Daddy“ hieß. Die Eröffnungsparty unter neuem Namen steigt am Samstag, 12. Januar.
Im Prinzip, so findet Jurjahn auch heute noch, war der Name „Kultkeller“ durchaus passend. „Ich musste damals bei einer Neunamensfindung gar nicht lange überlegen. Der Keller ist einfach Kult“, sagt er. 2007 übernahm er die Disco. Die Lokalität, die seit 1978 den Namen „Old Daddy“ trug, hatte diverse Schließungen und Insolvenzen hinter sich. Der Neustart erschien ihm als ein großes Risiko. Doch Jurjahn wagte die Wiedereröffnung. Mit Erfolg.
Nostalgie-Faktor von Beginn an
Schnell merkte er, dass vor allem der Nostalgie-Faktor eine große Rolle spielt. „Ich glaube, dass ist in Duisburg ein generelles Phänomen: Hier pflegt man Traditionen und hält Erinnerungen hoch“, sagt er. Und so hielten auch Partygäste aus „Old Daddy“-Zeiten dem Keller die Treue. Klar, dass Revival-Partys der Erfolgsgarant schlechthin waren und sind. „Die 80/90er- Partys sind hier eingeschlagen wie eine Bombe. Da bebt jedes mal die Hütte“, freut sich Jurjahn. Trotz des Erfolges fehlte ihm jedoch ein kleiner, bedeutender Schritt zum Glück. „Obwohl der Name geändert wurde, redeten doch immer alle nur vom Daddy“, weiß Jurjahn.
Der Name freut die Partyfans
Die Rechte am Logo – ein bärtiges, rundes Männergesicht – hatte er sich schon direkt zu Beginn gesichert, der Name allerdings war geschützt. „Das war gar nicht so einfach, diesen Namen zu bekommen. Ich habe lange daran gearbeitet“, so Jurjahn. Es habe viel Mühe gekostet, weitere Details nennt er nicht. Fakt ist: Der Name „Daddy Duisburg“ gehört jetzt ihm, und er prangt auch schon wieder am Eingang und auf Partyflyern. Das frühere „Old“ im Namen fehlt. Es sei nicht nötig: „Es heißt bei den Gästen eh immer nur: Wir gehen ins Daddy, das Old wurde nie wirklich gebraucht“, meint Jurjahn.
Beim Partyvolk ist die Freude ebenso groß über die Namensänderung wie beim Club-Chef. „Auf unserer Facebook-Seite habe ich die Neuigkeit verkündet, seitdem steht das Telefon nicht mehr still. Auch bei einer Party wurde im Keller die Durchsage gemacht: Die Leute sind ausgerastet“, sagt Jurjahn. Doch was fasziniert die Partygänger so am Namen? „Unsre Gäste werden älter. Die meisten erinnern sich lebhaft an alte Daddy-Zeiten, sie haben hier die besten Nächte ihres Lebens erlebt. Mit dem Namen erhalten sie ein Stück davon zurück“, vermutet er.
Nun gibt es auch Live-Konzerte im „Daddy“
Während Jurjahn mit dem Namen die Vergangenheit – oder „alte Geister“, wie er sagt – aufleben lässt, blickt er doch gleichzeitig in die Zukunft. Das Programm ändert sich: „Neben Nostalgie-Partys gibt es ab sofort auch Konzerte. Rock und Metal wird zu hören sein, auf keinen Fall Schlager oder Rap“.
Ein festes Programm soll es nicht mehr geben. „Wir haben Standard-Partys, aber wollen bei den Daten flexibel sein. Vielleicht wird mal das ein oder andere gestrichen und durch ein Konzert ersetzt“, sagt Jurjahn. Mit einem lockeren Terminplan habe er gute Erfahrungen gemacht – etwa im Oberhausener „Kulttempel“. Das ist die zweite Disco, die er betreibt: „Heute erhalten viele Partygäste ihre Infos aus dem Netz. Da kündigen wir alles an, informieren über alle Änderungen. Das ist mehr Arbeit für uns, trifft aber den Nerv der Zeit.“