Rheinhausen. Jede Woche stellen wir hier „Gesichter Rheinhausens“ vor, die im Stadtteil für Vielfalt und Frieden stehen und einstehen. Heute: Tarik Mujadzic

Einmal in der Woche stellen wir hier einige der „Gesichter Rheinhausens“ vor, die im Stadtteil für Vielfalt und Frieden stehen und einstehen. Die Aktion, die auch im Internet unter www.du-rheinhausen.org/gesichter-rheinhausens/ läuft, ist ein Teil des Konzert-Projektes für Frieden und Vielfalt in Rheinhausen, das von Dominik Maxelon und weiteren, jungen Musikern aus Rheinhausen zusammen mit den Macherinnen der Initiative „Du bist Rheinhausen“ ins Leben gerufen und durchgeführt wird.

Die NRZ ist Medienpartner des Projektes und zeigt daher nun wöchentlich eines der „Gesichter Rheinhausens“, die sich entweder selbst bewerben oder von anderen als ein solches nominiert werden (auf der genannten Internetseite). Die Teilnehmer stellen sich im Rahmen der Aktion in einem Kurzporträt aus Text und Bild vor (das Foto wird von einem professionellen Fotografen gemacht). Alle Kurzporträts sollen später zu einer großen Friedenstaube gestaltet werden, die während des Konzertes für Frieden und Vielfalt am 14. Dezember in der Aula des Krupp-Gymnasiums in Rheinhausen zu sehen sein wird.

Die Eltern flohen in den 90ern aus Bosnien

Das „Gesicht Rheinhausens“, das wir heute im Kurzporträt vorstellen gehört Tarik Mujadzic: „Mein Name ist Tarik und bin 21 Jahre alt. Ich bin in Rheinhausen geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ursprünglich kommen meine Eltern aus Bosnien. Meine Mutter ist damals in den 90ern aus dem Balkankrieg erst zu ihrem Vater nach Solingen geflohen und später dann zu meinem Vater nach Rheinhausen gezogen, der schon kurz vor dem Krieg als Gastarbeiter hier gelebt hat. Ich habe also praktisch mein ganzes Leben in Rheinhausen verbracht und viele Dinge erlebt. Hier fühle ich mich am wohlsten und zu Hause, weil ich viele Menschen von hier kenne. Aber nicht nur deswegen, denn Rheinhausen ist sehr schön, stilvoll, multikulturell und voller Geschichten. Seien es Deutsche, Polen, Afrikaner aus verschiedenen Ländern, Türken, Araber, Kurden, Italiener, Spanier, Roma oder Leute aus dem Balkan: Hier hat jeder seine Geschichte zu erzählen und macht damit Rheinhausen umso bunter. Das finde ich cool!

Tarik studiert Jazz-Gitarre in Arnheim

Aktuell studiere ich in Arnheim Jazz- und Pop-Gitarre und mache Musik, seitdem ich ein kleines Kind bin. Vor vier Jahren bin ich dann dem Allerwelt-Ensemble Duisburg beigetreten, das aus Flüchtlingen besteht, die aus der ganzen Welt nach Rheinhausen geflüchtet sind: Syrer, Araber, Afrikaner, Menschen aus dem Balkan und auch Deutsche sind dort vertreten. Gemeinsam haben wir schon viele Auftritte gehabt und den Leuten stets unsere Message präsentiert: Für ein gemeinsames Zusammenleben ohne Widerstand! Egal wo! Rheinhausen für immer zu verlassen, könnte ich mir nicht vorstellen. Es bleibt für immer meine Heimat!“