Obermeiderich. . Im Jahre 2010 wurde die Brücke, die an der Gartroper Straße in Obermeiderich den Rhein-Herne-Kanal überquerte, gesperrt und abgerissen. Danach fristeten zahlreiche Bürger an der Stadtgrenze zu Oberhausen ein regelrechtes Inseldasein. Das soll jetzt vorbei sein.
Das Wasser- und Schiffahrtsamt Meiderich teilte der Redaktion schriftlich mit, dass der von zahlreichen Bürgern lange herbeigesehnte Neubau der Gartroper Straßenbrücke über den Rhein-Herne-Kanal nun beginnt.
„Ende Oktober oder Anfang November geht es los“, sagt der Sprecher der Bundesbehörde, Dirk Radermacher, auf Rückfrage der Redaktion. Die Amand GmbH aus Ratingen ist damit beauftragt, das 72 Meter lange Bauwerk in maximal 19 Monaten über den Kanal zu setzen.
Das Projekt, das Kosten in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro binden wird, sieht eine zwölf Meter hohe Stabbogenbrücke vor: „Eine Brücke, ähnlich wie die Aakerfährbrücke zwischen Duissern und Meiderich“, sagt Radermacher.
Insgesamt wird die Brücke sieben Meter breit und in beide Richtungen befahrbar sein. Für Fußgänger und Radfahrer sind Rad- und Fußweg geplant.
Montiert werden soll das Bauwerk laut Radermacher am Südufer des Rhein-Herne-Kanals, an dem die Gartroper Straße die Albrechtstraße kreuzt: „Wenn die Brücke montiert ist, wird sie mit einem großen Schwimm-Ponton in ihre Position gebracht“, sagt der Behördensprecher, der froh ist, dass die Wartezeit für die betroffenen Anwohner nun vorbei ist.
„Wir haben die Anwohner-Sorgen stets ernst genommen und für uns hatte das Projekt von Beginn an hohe Priorität“, sagt der Sprecher, „aber es gab eben andere Projekte, die aus vielerlei Gründen zuerst realisiert werden mussten.“
Besonders froh sei er, sagt der Sprecher, dass eine Anregung aus einer Bürgeranhörung nun in die tat umgesetzt werde: „Die Brücke wird – weil wir in Meiderich sind – in den Farben Weiss und Blau gestrichen. Es wird quasi eine MSV-Brücke sein . . .“
Den meisten Anwohnern und geschäftlichen Anliegern zu beiden Seiten des Kanals wäre eine gelb-schwarze oder königsblaue Brücke vermutlich auch recht gewesen – Hauptsache, ihre quälende Insellage auf dem vom Stadtteil abgeschnittenen Südufer des Kanals wird endlich beendet.
Seit dem Abriss der Gartroper Straßenbrücke hatte das Quartier zwischen Albrechtstraße und Koopmannstraße einen ungeheuren Aderlass zu verzeichnen.
Geschäftsleute und junge Familien kehrten dem Viertel den Rücken, weil die Infrastruktur so schlecht geworden war, die Umwege ins Zentrum von Meiderich so ermüdend.
Auch für die Schule an der Koopmannstraße waren die vier brückenlosen Jahre eine Katastrophe: Schülerinnen und Schüler, die ansonsten problemlos über die Brücke konnten, mussten plötzlich große Umwege machen.