Duisburg. . Brautmotive und Buddha-Statuen, Retro-Möbel und Disco - der Marxloher Medienbunker ist so vielseitig wie sein Stadtteil. Am Tag des offenen Denkmals nutzten viele die Gelegenheit, sich von Gastgeber Halil Özet und vom Heimatverein Hamborn in dem imposanten Gebäude herumführen zu lassen.

Mit schwarzem Klebeband sind die modernen Poster auf der geblümten Retrotapete befestigt. Die Atmosphäre lebt von Kontrasten. Neben dem super stylischen Discoraum mit Licht und Musikanlage findet sich eine „Chill-Oase“ mit Herz.

Ausgestattet sind die Räume mit Polstersesseln und anderen Wohnzimmermöbeln mit Vintagecharme. Manche davon riechen stilecht ein bisschen wie bei Oma. In einem Raum schmücken Rahmen die Wand, in denen gar keine Bilder sind, an anderer Stelle präsentiert sich Made in Marxloh mit seinen bekannten Brautmotiven. In einer Nische hockt eine Buddha-Statue, direkt neben einer Biertischgarnitur.

Vom "Berliner Style" inspiriert

„Ich habe mich da vom Berliner Style inspirieren lassen, ich hab viele Sachen auf Ebay gefunden und langsam alles zusammen gekratzt“, erzählt der Filmemacher Halil Özet, dessen Firma ihre Büroräume in den oberen Etagen des Medienbunkers hat. Eigentlich habe er nur einen Raum schaffen wollen, wo er mit seinen Kollegen und befreundeten Künstlern mal eine Party machen kann, daraus ist jedoch eine Veranstaltungslocation geworden, die auch externe Besucher anzieht.

Özet hat dem alten Bunker ein neues Gesicht verliehen und das lässt sich sehen. Anlässlich des Tages des offenen Denkmals luden der Regisseur und der Heimatverein Hamborn zu einer Besichtigung des geschichtsträchtigen Objekts ein. Jörg Weißmann, Vorsitzender des Heimatvereins, führt eine Gruppe von fast siebzig Interessierten um und durch den Bunker. Viele der Besucher sind zum allerersten Mal im Innern des imposanten Gebäudes, dass sie vom Vorbeifahren bereits lange kennen.

Großes Loch im Bunker

„Ich weiß noch als ich mir den Bunker 1942 als einer der ersten angesehen habe, das war nach dem Bombenangriff, der so ein großes Loch in das Gebäude gerissen hat“, Manfred Kleinrahm erinnert sich, „das war damals natürlich ein riesiger Schock für alle, das sowas passieren konnte, das Vertrauen in die Sicherheit der Bunker ist durch dieses Ereignis damals rapide gesunken“. Was Özet und sein Team aus dem Gebäude gemacht haben, gefällt Kleinrahm jedoch ausgesprochen gut: „Eine ganz tolle Arbeit.“