Wehofen. . Die Duisburger Sassenstraße an der Grenze zu Oberhausen-Holten ist eng. So eng, dass es nicht einmal Gehwege gibt. Folglich müssen alle Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn benutzen. Ein Risiko für Fußgänger, Radler und auch Rollstuhlfahrer, die in der Nachbarschaft in einem Heim leben.

In einem der ländlichsten Teile des Duisburger Nordens verläuft die idyllische Sassenstraße. Nur vereinzelt stehen dort Häuser, ringsum sind Felder. Die Straße ist so schmal, dass nicht einmal Platz für Gehwege ist. Deshalb gilt dort Tempo 30. Woran sich aber längst nicht jeder hält, wie aufgebrachte Anwohner beim Ortstermin mit unserer Redaktion berichten. Wenn sie mit den Händen Auf- und Abbewegungen mache, um so zu schnell fahrenden Autofahrern zu signalisieren, sie mögen doch das Tempo drosseln, dann „geben manche erst richtig Gas, lassen den Motor aufheulen“, sagt Anwohnerin Nicole Feldhoff (44). Wenn sie Pech hat, geht auch noch der Stinkefinger hoch.

Sprung in den Grünstreifen

Sie und ihre Nachbarn sind die Belästigungen und Unfallrisiken vor ihrer Haustür leid. Da sie bislang keine Verbündeten bei den Behörden gefunden hätten, setzen sie jetzt auf die Hilfe der CDU-Ratsfrau Helga Strajhar. Ihr haben sie eine Liste mit Protestunterschriften übergeben, die die Politikerin an die Stadtverwaltung weitergeben wird. Es könne doch nicht angehen, dass auf einer so abgelegen Straße dermaßen schnell gefahren werde.

„Hier spielen nicht nur unsere Kinder, hier sind auch viele Ausflügler unterwegs“, sagt Feldhoff als Sprecherin der neu gegründeten Bürgerinitiative „Verkehrsberuhigte Sassenstraße“.

In der Tat: Während der rund 45 Minuten vor Ort kommen Radler, Walker und Menschen vorbei, die ihre Hunde Gassi führen oder einfach nur die herrliche Landschaft im Grenzgebiet zu Oberhausen-Holten genießen wollen. Vorbei geht es an gemähten Wiesen, Maisfeldern und schicken Häusern. Die Straße schlängelt sich, besonders übersichtlich ist sie nicht. Und doch kommen mehrere Autos angerauscht, die das Tempolimit definitiv nicht einhalten und dem langsam fahrenden Vordermann buchstäblich an der Stoßstange kleben.

„Als Fußgänger kann man sich manchmal nur mit einem Sprung auf den Grünstreifen retten“, so die 44-Jährige Sozialarbeiterin, die vor vier Jahren zur Sassenstraße gezogen ist und seitdem feststellt, „dass der Verkehr immer mehr wird und auch immer mehr Raser unterwegs sind“. Die Sassenstraße sei eine Art rechtsfreier Raum geworden, wo auch schon mal mit unangemeldeten, frisierten Mopeds gefahren werde.

Strajhar: „Ich werden meine Kollegen in der Bezirksvertretung bitten, einen Antrag an die Stadt zu stellen, damit Maßnahmen eingeleitet werden, die zur Temporeduzierung und mehr Sicherheit der Fußgänger, Radler und Anwohner führen.“