Walsum/Hamborn/Meiderich. . In diesem Teil unserer Serie über Wildtiere in der Stadt geht es um Igel. Die kleinen Allesfresser überwintern gerne in Holzhaufen und unter Blättern. Solche Rückzugsgebiete sollte man ihnen im Garten ab Oktober/November bis zum nächsten Frühjahr zur Verfügung stellen.
Zu Gesicht bekommt man sie meist nur in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung: Die kleinen, stacheligen Gesellen stromern dann gerne durch Gärten, stets auf der Suche nach Fressbarem. Was Igel besonders gerne mögen, obwohl es ihnen auf Dauer nicht gut bekommt: Nacktschnecken.
Gefährliche Lungenwürmer
„Leider übertragen sie Lungenwürmer“, weiß Duisburgs Stadtbiologe Randolph Kricke. Und wenn die in zu großer Zahl vorkommen, werden die Meckis so krank, dass sie sterben können. „Dann hört man sie regelrecht röcheln und stark husten“, sagt der Fachmann. Schnaufen dagegen ist ganz normal.
Dieses Geräusch ist oft das einzige, woran man erkennt, dass ein Igel im Garten ist. Meckis sind Meister im Versteckspiel. Sie lieben es, sich unter Büschen oder im Laub zu verkriechen. Als Allesfresser suchen sie den Boden ab.
„Igel findet man fast überall“, sagt Kricke. Natürliche Feinde haben sie wenige: nur Füchse und Uhus. Gefährlich werden ihnen in der Stadt vor allem Autos. Wenn die Tiere Straßen überqueren, dann geht das meist im Schneckentempo. Jedenfalls nicht schnell genug, um vor Kraftfahrzeugen Reißaus nehmen zu können.
Ein warmes Quatier im Keller
Eine andere Gefahr für Jungtiere ist der Winter. Wer kleine Igel im November/Dezember entdeckt, die leichter als 300 Gramm sind, so der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), kann ihnen ein Quartier im Keller bieten.
Holz- und Reisighaufen als Unterschlupf
Der Naturschutzbund Deutschland hält auf seiner Internetseite (nabu.de) zahlreiche Tipps zum Umgang mit Igeln bereit.
Zum Überwintern im Garten sollte man laut Nabu Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub liegen lassen. Und diese Quartiere auch bis zum späten Frühjahr nicht mehr umschichten oder gar wegräumen.
Igel schlafen im Winter und können sich dann nicht mehr umquartieren.
Ab 300 Gramm Gewicht indes solle man sie besser mit ihren Geschwistern aufwachsen lassen, berichtet der Nabu in einem Fachbericht, der im Internet auf nabu.de zu finden ist.
Wer Igel aufnehme, so Kricke, solle sie von Zecken und Flöhen befreien. Die krabbeln sehr gerne und in großer Zahl auf ihnen herum. „Menschen müssen sich keine Sorgen um ihre Gesundheit machen, wenn sie Igel anfassen“, sagt der Duisburger Fachmann. Sie übertrügen keine Krankheiten.
Wer die Leichtgewichte aufnimmt, müsse sich allerdings darüber im Klaren sein, so Kricke, dass sie „viel Dreck“ und Arbeit machen. Auf keinen Fall dürfe man sie mit Milch füttern. „Nur Wasser geben“, lautet sein Rat. Als Essen sollten Katzen- und Hundefutter, Käse, Banane und Apfel gereicht werden – in kleinen Mengen.
Als Unterlage in Kästen eigne sich Papier, das sauge Urin auf und lasse sich gut entsorgen.