Hamborn/Walsum/Meiderich. . In diesem Teil unserer Serie über Wildtiere in der Stadt geht es um kleine Insekten. Die sind rot, haben eine schwarze Zeichnung auf dem Rücken, die an eine afrikanische Maske erinnert. Viele Menschen ekeln sich vor den Feuerwanzen. Kein Wunder: Es sind kleine Stinktiere.
Ganze Armeen von roten Krabbeltieren kann man derzeit unter Linden und an Stockrosen entdecken. Sie sind völlig harmlos, und doch nicht unbedingt der Menschen Freunde: die Feuerwanzen. „Wir müssen jetzt immer die Fenster zu halten, sonst kommen sie in die Wohnung“, erzählt eine Frau unserer Redaktion. Sie findet die Tierchen alles andere als attraktiv. Obwohl sie nichts tun, solange man sie in Ruhe lässt. Wenn man sie allerdings quetscht oder gar drauftritt, dann sondern sie ein übel reichendes Sekret ab, das sich nur schwer entfernen lässt.
Stockrosen-Samen dient als Futter
Deshalb werden die Insekten auf der Internetseite der Gartenakademie Rheinland-Pfalz (www.gartenakademie.rlp.de) auch als „die kleinen Stinktiere“ bezeichnet. Die Akademie ist eine Einrichtung des Landes Rheinland Pfalz und berät in erster Linie Haus- und Kleingärtner.
So mancher Hobbygärtner sorgt sich um seine Pflanzen, wenn er diese Art Wanzen entdeckt. Derzeit etwa saugen sie gerne an den Samen von Stockrosen, aber auch an Blüten naschen sie. „Ein Schaden entsteht dabei nicht“, stellt die Gartenakademie klar. Die Früchtebildung könne allerdings beeinträchtigt werden, heißt es weiter. „Die Tiere sind wirklich keine Schädlinge.“ Allerdings ekelten sich leider einige Mitbürger vor ihnen, „besonders, wenn sie in der Wohnung auftauchen, was sie gelegentlich tun. Dann werden sie zum Lästling“, so Frank Burghause, der für die Gartenakademie tätig war und sich mit diesen Tieren beschäftigte.
Vor drei Jahren erstmals groß aufgefallen
In Duisburg sind sie vor drei Jahren erstmals in besonders großen Mengen aufgefallen. Damals krabbelten die Feuerwanzen zu Hunderten an Bäumen. Wer nicht genau hinschaut, glaubt im ersten Moment, Marienkäfer zu sehen. Die orange-rote Farbe ist ähnlich. Allerdings sind die Wanzen drei- bis viermal so groß wie die Läusefresser.
Nur noch ein paar Wochen, dann verschwinden die Krabbler wieder so schnell wie sie aufgetaucht sind. Sie ziehen sich im Winter in Erdnester zurück oder unter trockenes Laub, wie auf „gartendialog.de“ nachzulesen ist.
Beide Einrichtungen empfehlen, die Tiere möglichst behutsam einfach umzusiedeln. Sprich: Sie im eigenen Garten vorsichtig zusammen zu kehren und anschließend im Wald oder auf Brachflächen wieder auszusetzen.
Im Frühjahr umsiedeln
Besonders im zeitigen, noch kalten Frühjahr sei diese Art der Schädlingsbekämpfung sehr effektiv, so Burghause. Dann finde man sie beim Harken oft als „Überwinterungsklumpen“, der sich einfach einsammeln lasse. „Bringt man die gemeinsam überwinternden Tiere an eine freie, besonnte Stelle in der freien Natur, ist man die Masse von ihnen los“, so der Fachmann.