Duisburg. Wegen grober Verschmutzungen und Vandalismusschäden wurde jetzt die öffentliche Toilettenanlage im Duisburger Bezirksamt Walsum geschlossen. Auch in Hamborn ist sie aus den gleichen Gründen schon lange dicht. Zuletzt hatte sich das Reinigungspersonal geweigert, den stinkenden Dreck wegzumachen.

Die Spiegel wurden mehrfach zerschlagen, die Türklinken abgebaut – und obendrein wurde, freundlich formuliert, immer wieder „eine unglaubliche Sauerei veranstaltet“, wie Walsums Bezirksamtsleiter Jürgen Scherhag berichtet. Deshalb zog er die Notbremse, und ordnete an, dass die öffentlichen Toiletten im Eingangsbereich des Bezirksamtes an der Ecke Kometenplatz/Friedrich-Ebert-Straße geschlossen wurden.

Personal verweigert Reinigung

„Zuletzt hat sich das Reinigungspersonal geweigert, den Dreck wegzumachen“, so Scherhag weiter. So übel hatten Zeitgenossen die WC-Anlage hinterlassen. Geöffnet sind die Toiletten nun nur noch an den Markttagen – in erster Linie für die Kunden, aber auch für die Händler. „Die Reinigung der Toiletten übernimmt das Frischekontor“, so Scherhag, der nicht plant, die Anlagen irgendwann wieder dauerhaft zu öffnen. „Wir sind ja nicht verpflichtet, sie vorzuhalten“. In dringenden Fällen, so der Amtsleiter, hätten Besucher der Behörden im Bezirksrathaus ja die Möglichkeit, die Toiletten auf den Etagen zu benutzen, man müsse sich nur melden.

Wildpinkler an der Rathausseite

Genau so funktioniert es auch im Bezirksrathaus Hamborn, Duisburger Straße 213. Die öffentlichen Toiletten an der Seite zum Rathausplatz hin sind seit Jahr und Tag wegen Vandalismusschäden geschlossen. Im Gebäude gibt es aber seit geraumer Zeit eine großzügige, behindertengerechte Toilette, die jedoch nur nach Eingabe eines Codes benutzt werden kann. Den gibt es im Bürgerservice, sofern man „Kunde“ im Rathaus ist. Ob die vergitterte, von außen zugängliche Anlage jemals wieder eröffnet wird, steht in den Sternen. Eine Sanierung würde etwa 200.000 Euro kosten. Die Hamborner Politik möchte, dass sie wieder eröffnet wird, allerdings mit Service. Sie will das Wildpinkeln und den damit verbundenen Gestank im Umfeld nicht hinnehmen.

Meiderich bleibt geöffnet

In Meiderich an der Von-der-Mark-Straße ist die öffentliche Toilette grundsätzlich geöffnet, so der dortige Bezirksamtsleiter Ralph Cervik. Allerdings gibt es auch bei ihm immer wieder Probleme, vor allem mit Drogenabhängigen, weshalb das blaue Licht brennt. Das mögen die Junkies nicht, weil sie dann die Venen nicht finden, um sich Drogen spritzen zu können. In der Vergangenheit war die Anlage zwischendurch auch immer wieder geschlossen – „wegen starker Verunreinigungen“, so Cervik. „Nach solchen Fällen schließen wir die Toiletten aus erzieherischen Gründen für ein paar Tage.“