Walsum. . Die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius in Duisburg-Walsum feierte ein Weinfest. Mit den Einnahmen werden die sechs Kindergärten in der Gemeinde unterstützt. Käsewürfel, Trauben, Baguette, Schmalzbrote, Spätburgunder, Riesling, Silvaner und Dornfelder sorgen für gute Laune.

Eigentlich ist alles perfekt, für das zweite Weinfest der Walsumer Gemeinde St. Dionysius. Die lange Reihe der Flaschen vom Weingut Achenbach aus der Rheinhessischen Schweiz steht bereit, die Gläser sind poliert. Appetitlicher Flammkuchenduft zieht durch das Kardinal von Galen Haus an der Elisabethkirche.

Sechs Kindergärten

Kita-Verbundleiterin Ria Jansenberger hat die Tische mit Stroh, Pflaumen, Zwiebeln und Wiesenblumen rustikal dekoriert. Nur das mit dem sommerlichen Ambiente, das einem Weinfest so gut zu Gesicht stehen würde, hat nicht geklappt. Draußen gießt es mal wieder, wie so oft in diesem Sommer. Pfarrer Herbert Werth zuckt die Schultern: „Dabei haben wir uns extra den August ausgesucht, weil wir dachten, da sind wir wettertechnisch auf der sicheren Seite.“

Die Walsumer haben ihn und sein Helferinnenteam aus dem neuen Kita-Verbund der sechs katholischen Kindergärten der Großgemeinde aber nicht im Regen stehen lassen. Sie sind zahlreich gekommen und fest entschlossen, sich den Abend mit flüssigem Sonnenschein zu vergolden. Denn, der Kita-Verbund braucht Geld. Kinder gibt es in Walsum genug, aber es ist teuer, ihnen möglichst allen einen Betreuungsplatz anzubieten.

Durch den forcierten Ausbau der U-3-Plätze, von denen es nun 70 gibt, kam der Ausbau der normalen Plätze zu kurz: Im vergangenen Jahr fanden 150 Kinder über drei Jahre keinen Kitaplatz. Die Stadt musste helfen, aber bei einem Investitionsvolumen von über zwei Millionen Euro bleiben trotz aller Förderung durch Land, Bistum, Stadt und Stiftung noch genug Kosten an der Gemeinde hängen.

Zu deren Deckung sollen verschiedene Benefizveranstaltungen beitragen, die von den Gemeindegliedern gut angenommen werden, wie Pfarrer Werth feststellt: „Mit einem launigen Abend wie diesem gleichzeitig ein gutes Werk zu tun, da machen die Walsumer gerne mit.“ Ria Jansenberger freut sich besonders darüber, dass so viele Kita-Mitarbeiterinnen ehrenamtlich an der Theke, in der Küche und an der Kasse mithelfen, damit ordentlich was zusammenkommt.

Käsewürfel, Trauben, Baguette, Schmalzbrote, Spätburgunder, Riesling, Silvaner und Dornfelder sorgen für gute Laune. Wer die leise Jazzmusik im Hintergrund nicht anregend genug findet, der taut spätestens auf, als der Kirchenchor „Auf ihr Freunde und probieret, ob der Wein auch gut“, anstimmt. „Ist er gut?“, „Ja, ja“, „Ist er schlecht?“, „Nein, nein“, der Pfarrer, sonst eher solo unterwegs, singt kräftig mit. Vorläufig bleibt er beim trockenen Sauvignon blanc. Das letzte Glas des Abends wird dann einDornfelder sein. Werth macht die Geste des Stola-Umlegens: „Dann gebe ich dem weißen Gewand einen roten Kragen“, sagt er.