Walsum. . Unter rhythmischem Gestampfe wummert der Zeltboden und die jägergrünen Rüschen an der Decke wippen mit – es ist Schlagerparty im Aldenrader Schützenzelt und die Stimmung kocht.

Unter rhythmischem Gestampfe wummert der Zeltboden und die jägergrünen Rüschen an der Decke wippen mit – es ist Schlagerparty im Schützenzelt und die Stimmung kocht.

Der BSV Aldenrade-Fahrn 1837 feiert sein jährliches Schützenfest mit der traditionellen Auftaktveranstaltung. Schon seit 1910 findet das Schützenfest des Vereins immer am zweiten Wochenende im August statt. Von den Plakaten strahlt DSDS-Sternchen und Mallorca-Sängerin Anna-Maria Zimmermann über ganz Walsum. Sie ist Stargast des Abends und tritt – wie bei den großen Künstlern üblich – als letztes auf.

Den Walsumer Schützen steht ein regelrechter Festmarathon bevor. Vom Festbeginn am Freitag bis zum Abschlussfeuerwerk am Dienstagabend gilt es ein straffes Programm der Feierlichkeiten zu absolvieren. Der neue Bezirksbürgermeister soll mit einer Musikkapelle begrüßt werden, Bälle für König und Königin stehen an und natürlich das Schießen auf den Vogel.

Das Königsschießen wird bei BSV Aldenrade-Walsum übrigens immer mit einer Armbrust durchgeführt, erklärt Pressewart Heinrich Wullhorst. Eine Besonderheit, die der Verein in seiner Chronik auf ein Feuerwaffenverbot durch die belgischen Besatzungstruppen 1924 erklärt. Heute sei es eine liebgewonnene Tradition, eine kleine Besonderheit eben, so Wullhorst.

Beim Schlagerfest sind die meisten Schützen noch in Zivil - man lässt es locker angehen. Auch Präsident Paul Friede begrüßte das Publikum in knallroter Hose und passenden Hosenträgern. Das Programm ist ein bunter Mix aus lokalen Berühmtheiten, wie Musicalsängerin Jessika Kessler und dem Gesangsduo Coloured Birds, sowie Stimmungsgaranten wie Anna-Maria Zimmermann und einem DJ-Ötzi-Double. Den Anfang macht Eva Guse. Die polnisch-stämmige Sängerin heizt dem Publikum mit Helene Fischer-Songs ein. Mit Witz und Charme animiert sie die Gäste zum Feiern: „Wollt ihr nicht herkommen und Tanzen? Keine Angst ich beiße nicht – ich bin Zahnarzthelferin“.

Das Konzept geht auf und die Stimmung im prallgefüllten Festzelt ist gut. Pressewart Heinrich Wullhorst freut´s. „So ein Schützenfest ist doch auch dafür da, dass die Leute aus dem Stadtteil mal wieder zusammen kommen gemeinsam Spaß haben“, meint er. In Walsum sei das noch möglich, weil man sich den dörflichen Gemeinschaftsinn bewahrt habe. Unser ehemaliger Bürgermeister Josef Krings hat das mal so schön gesagt: „Wenn ich nach Walsum komme, dann sind die Gesichter immer die gleichen, nur die Jacken sind anders,“ erinnert sich Wullhorst: „Hier engagiert man sich eben.“