Ruhrort. . Die Hängepartie um den Projekt-Investor Duisburg Waterfront GmbH bringt für den Yachtclub Ruhrort eine ganze Menge Probleme mit sich. Weil die Projektgesellschaft offensichtlich insolvent ist, flatterte den Sportboot-Freunden neulich Post vom Gerichtsvollzieher ins Haus.
Es sollte die schöne neue Wohn- und Geschäftswelt am Wasser werden: Das Projekt „Waterfront – Marina & Life“ wird heute noch auf dem Stadtentwicklungsportal der Stadt Duisburg angepriesen.
Besonders dem Vorstand und den Mitgliedern des Ruhrorter Yachtclubs wäre daran gelegen, dass endlich einmal Klarheit herrscht über die Zukunft des riesig angekündigten 60-Millionen-Euro-Projekts.
Denn sie sind Mieter des privaten Investors, der Duisburg Waterfront GmbH, der das Gelände rund um den alten Eisenbahnhafen gehört. Kontakt haben die Wassersport-Freunde zu ihrem Vermieter schon seit 2010 nicht mehr. Wer versucht, die Duisburg Waterfront GmbH in Gelnhausen und den Geschäftsführer Paul John de Jong zu erreichen, wartet vergeblich auf Anschluss unter der gewählten Nummer.
Der Yachtclub überweist seine Miete mittlerweile auf ein gesondertes Konto, weil die Bankverbindung des Vermieters plötzlich nicht mehr existent war. Wie umsichtig dieser Schritt war, zeigte sich für Yachtclub-Vorstandsmitglied Bodo Antonin jüngst: Ein Vollstreckungsbescheid über 1500, 59 Euro flatterte vor einigen Wochen auf Antonins Bootshaus-Schreibtisch.
Die Hafengesellschaft Duisport hatte der Duisburg Waterfront GmbH im November 2013 den Gerichtsvollzieher geschickt. Weil die Forderung dort nicht bedient werden konnte, landete sie bei den Mietern der insolventen Investoren – im Yachtclub: „Wir haben die Forderung dann mit den Geldern beglichen, die auf unserem Mietkonto liegen“, sagt Bodo Antonin.
Der betont, dass die Hängepartie in Sachen Waterfront noch einen ganzen Rattenschwanz anderer Probleme mit sich bringt. Statt Waterfront wird nun das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit Duisport den riesigen Krater sabsichern, der seit einem Bootsunfall mit einem Lastschiff in einem Deich am Eisenbahnbassin prangt: „Da musste dringend was passieren.“
Das ehemalige Luwen-Haus an der Friedrich-Ebert Straße sollte längst abgerissen sein: „Aber die Hütte steht noch immer da.“ Außerdem, sagt Antonin, sei es dringend geboten, dass der Besitzer den Zustand und die Sicherheit derjenigen Boots-Anlegestellen im Eisenbahnhafen prüfe, die nicht zum Yachtclub gehörten: „Aber da läuft derzeit alles unter dem Motto: Wo kein Kläger da kein Richter.“
Offenbar ist das Vermögen der mittlerweile liquidierten Duisburg-Waterfront GmbH mittlerweile an drei andere Unternehmen über gegangen. Die Lips Capital Group in den Niederlanden, die KPE Wohnbau GmbH im hessischen Gelnhausen und die Aannea Immobilien GmbH in Bruchköbel/Hessen.
Die KPE Wohnbau GmbH, die sich auf ihrer Website mit zahlreichen prestigeträchtigen Großprojekten präsentiert, hatte gegenüber der Redaktion schon 2011 betont, dass das Projekt „Waterfront“ nur in der Warteschleife sei und später realisiert werde.