Walsum. . Bis zu 30 Senioren treffen sich regelmäßig in der evangelischen Begegnungsstätte am Franz-Lenze-Platzt in Duisburg-Vierlinden, um gemeinsam Skat zu spielen. Junge Leute nehmen nicht teil. „Die interessieren sich nicht mehr für dieses Spiel“, sagen die älteren Semester.
„Dann nimm den auch mit. Den müssen Sie noch können!“ „Bin ich dran mit Geben? Nein, oder? Aber mischen muss ich erstmal“. Die Unterhaltungen an den fünf Tischen im Saal des Begegnungszentrums am Franz-Lenze-Platz 47 sind auf das Spiel fixiert, für andere Themen ist erstmal kein Platz, die werden in die Pause verschoben. Günter Struve schreitet durch die Stuhlreihen. Ab und zu hält er an einem der Tische an, beantwortet eine Frage oder schaut sich einfach nur das Spielgeschehen an. Hat er über die Schulter eines der 19 Mitspieler dessen Blatt erspäht, schüttelt er langsam mit dem Kopf, oder nickt wohlwollend. Er fiebert bedächtig mit.
Keine Zeit zum Spielen
„Wir treffen uns hier schon seit Jahren regelmäßig, um Skat zu spielen. In diesem Jahr haben wir sieben richtige Turniere, aber unter der Woche treffen wir uns bestimmt auch ein oder zweimal einfach so zum Spielen, ohne Preise. Früher haben wir uns in der alten Kirche getroffen, dann zwischendurch im Wichernheim und jetzt, seit es diese Begegnungsstätte gibt, treffen wir uns eben hier“, Günter Struve freut sich über die rege Teilnahme an den Turnieren. Bis zu 30 Mitspieler kommen an einem solchen Tag zusammen. Am vergangenen Samstag waren es zwar „nur“ knapp 20, aber ein ordentliches Turnier lässt sich auch in dieser Besetzung fahren.
„Ich denke, ein paar von den Spielern war es einfach zu warm, um zu kommen und andere sind vielleicht im Urlaub, oder genießen die Sonne lieber im Garten“, mutmaßt Struve. „Man muss ja auch sehen, dass von den Stammspielern hier keiner unter siebzig ist, die jungen Leute wollen einfach kein Skat mehr spielen, das war früher anders.“ Daran erinnern sich auch andere Mitspieler: „Ich spiele seit ich zehn Jahre alt bin“, verrät ein Skatfreund. An seinem Dreiertisch spielt die einzige Dame der Truppe. Theoretisch gibt es auch immer einen Damenpreis, der ausgespielt werden könnte, allerdings funktioniert das erst ab drei Spielerinnen. Daher wird an diesem heißen Samstag einfach im gemischten Team gespielt.
„Wir sind eine verhältnismäßig ruhige Runde“, erzählt ein anderer Spieler. „Manchmal geht es hier wirklich rund. Da wird jeder Spielzug am Ende noch einmal durchdiskutiert und jede andere Möglichkeit erörtert. So ist es bei uns nicht, wir wollen einfach nur Spielen.“
Spielen würde auch Günter Struve gerne, aber bei den Turnieren kümmert er sich stets um die Organisation und das Aufschreiben, da bleibt keine Zeit, selbst die Karten zu zücken.