Walsum. . „Spaß im gelben Wasserblitz“ kann man jetzt im Walsumer Allwetterbad haben: Mit ungeheurer Beschleunigung geht es die ersten 20, 30 Meter durch Dunkelheit, die nur durch spektakuläre LED-Leuchtdioden unterbrochen wird, steil herab.

Rund 80 Stufen mögen es sein, die Badegäste im Allwetterbad erklimmen müssen, bevor sie in etwa 14 Metern Höhe vor zwei Tunnelröhren mit Ampeln stehen.

Wer sich für die engere, quietschgelbe Röhre entscheidet – die sich, einer Schlange ähnelnd, steil und kurvig mit einem Gefälle von 17 Grad in die Tiefe streckt –, auf den wartet eine 60 Meter lange Schussfahrt, die nach etwa fünf Sekunden im kühlen Nass des Auffangbeckens endet.

„Spaß im gelben Wasserblitz“ nennt der städtische Badbetreiber DuisburgSport die neue Wasserrutsche im Allwetterbad, die in der vergangenen Woche offiziell in Betrieb ging.

Gelber Lindwurm

Wer sich durch den gelben Lindwurm hinunter stürzen will, muss sich zuerst in die richtige Sitzposition bringen und dann abwarten, dass die Ampel auf grün geht. Mit ungeheurer Beschleunigung geht es die ersten 20, 30 Meter durch Dunkelheit, die nur durch spektakuläre LED-Leuchtdioden unterbrochen wird, steil herab. Dort, wo das Tageslicht wieder durch den Spezial-Kunststoff fällt, der „Rutscher“ wieder sehen kann, beschreibt die Röhre eine Linkskurve, die den Gast auf die Schlussgerade und ins Badinnere zurück katapultiert.

Schlecht vermarktet

Die Stadt gab ein Musterbeispiel dafür, wie man eine gute Nachricht – eben die der neuen, spektakulären Rutsche – zielsicher schlecht vermarktet.

Den Walsumer Bademeistern war zum Pressetermin seitens der Stadt ein Maulkorb verpasst worden („Sorry, aber wir dürfen gar nicht mit ihnen reden . . .“)

Nur soviel: Der verantwortliche Dezernent Reinhold Spaniel werde persönlich kommen, um die Rutsche zu präsentieren. Weder tauchte ein Spaniel auf, noch ließ sich sonst jemand von der Kommune beim vereinbarten Termin blicken. Und der Reporter guckte gleich doppelt in die Röhre.
Christian Balke

Ende Mai hatte DuisburgSport verkündet, dass die ältere Rutsche, die blaue Walsumer Spaß-Röhre, für 300.000 Euro saniert wurde. Was nicht nur die Rutsche an sich, sondern auch den Rutschenturm, und die Glasfenster betraf. Der „Gelbe Wasserblitz“ wurde zuletzt für 180.000 Euro als spektakuläre Ergänzung der alten Rutschenanlage angebaut.

Den Besuchern, jedenfalls, machte die neue Attraktion am gestrigen Donnerstag jede Menge Freude. Nicht nur die jugendlichen Badegäste, die am ersten regenfreien Tag der Woche auf ein offenes Badedach hofften, hatten ihren Spaß – auch Erwachsene stürzten sich die gelbe Röhre herab: „Super – gleich noch mal!“ jubelte ein Vater, der mit seinem etwa dreizehnjährigen Sohn um die schnellste Rutschzeit wetteiferte.