Beeck. . Die Bezirksvertretung Meiderich-Beeck stimmte in ihrer vergangenen Sitzung einstimmig dafür, dass auch der alte jüdische Friedhof an der Beecker Friedhofstraße in die Denkmalliste der Stadt eingetragen wird.

Die Bezirksvertretung Meiderich-Beeck stimmte in ihrer vergangenen Sitzung einstimmig dafür, dass auch der alte jüdische Friedhof an der Beecker Friedhofstraße in die Denkmalliste der Stadt eingetragen wird.

Für Nathanya Hüttenmeister, Historikerin und Judaistin am Steinheim-Institut der Universität Duisburg-Essen, eine gute Entscheidung. Die Wissenschaftlerin, die seit 15 Jahren in Duisburg lebt, veröffentlichte in den vergangenen 16 Jahren zahlreiche Abhandlungen über jüdische Friedhöfe in Deutschland. „Für die Juden ist der Friedhof eine Ruhestätte für die Ewigkeit“, sagt die Wahl-Duisburgerin, „die Verstorbenen sollen dort ruhen bis zur Auferstehung am jüngsten Tag.“

Dass ein Grab – wie bei christlichen Grabstätten üblich – nach 20, 30 Jahren eingeebnet wird, sei für Juden undenkbar: „Auch deshalb ist der Denkmalschutz hier eine sehr gute Sache.“ Der Friedhof in Beeck-Stockum, schreibt Nathanya Hüttenmeister in einer ihrer Arbeiten, wurde 1890 angrenzend an den katholischen Friedhof der Kirchengemeinde Laar angelegt als Nachfolgerfriedhof für den alten Friedhof der Ruhrorter jüdischen Gemeinde.

Im Jahre 1893 wurde der Friedhof eingeweiht. Der Friedhof diente auch den Meidericher Juden als Bestattungsort. 1937 wurde in Beeck der letzte Grabstein errichtet, 1942 fanden die letzten sechs Urnenbeisetzungen statt.

Nicht nur die jüdischen Friedhöfe in Duisburg, sondern jüdische „Stätten der Ewigkeit“ in ganz Deutschland, hat die gebürtige Münsteranerin besucht, beschrieben und erforscht. Auch für ihr Projekt „Spurensuche – Jüdische Friedhöfe in Deutschland“.

Das soll Lehrern und Schülern ein Leitfaden für den Einstieg in die spannende und oft so tragische Geschichte der letzten Ruhestätten des Volkes Davids sein. Info im Internet: http://spurensuche.steinheim-institut.org