Hamborn.

Die Nettigkeiten währten nicht lange in der Bezirksvertretung Hamborn nach der nahezu einmütigen Wiederwahl von Bezirksbürgermeister Uwe Heider (SPD) – siehe Ausgabe vom Mittwoch.

Ratsherr Karlheinz Hagenbuck (SGU) trieb stattdessen um, dass die neue Sekundarschule im Gebäude der ehemaligen Realschule an der Kalthoffstraße in Neumühl nach dem Willen der Stadtverwaltung zuerst neue Fenster und erst später ein neues Pausen-WC erhalten soll. Er und der neue SGU-Bezirksvertreter An­dreas Ehmann versicherten ih­ren Kollegen vergeblich, dass die Schulpflegschaft der Schule, deren Vorsitzender Ehmann ist, es gerne anders herum hätte, also zuerst die Toiletten und dann die Fenster.

Dass auch die Toiletten dort in desolatem Zustand sind, stellte niemand in Frage – wir berichteten. Aber die vom städtischen Immobilien-Management (IMD) erstellte Sitzungsvorlage hielt den Beginn des Fensteraustauschs für vordringlicher. Eine ausreichende Durchlüftung der Klassenräume, so hieß es, sei teilweise nicht mehr gewährleistet, die Fassade „stark anstrichbedürftig“. Einige Fenster ließen sich gar nicht mehr öffnen. Das Problem mit dem Pausen-WC sollen derweil Miet-WC-Container überbrücken. Dafür und für den ersten Abschnitt der Fenstersanierung sind zunächst 250 000 Euro vorgesehen.

Arbeit erfolgt in den Sommerferien

Hagenbuck und SPD-Ratsherr Heiko Blumenthal gerieten sich darüber in die Wolle. Blumenthal warf Hagenbuck vor, die Bezirksvertretung mit seiner Behauptung, die Schule wünsche es anders herum, falsch zu informieren.

Das wies der Angegriffene zurück und konterte, die SPD sei ja nur aufgebracht, weil die SGU die Sache zuerst aufgegriffen habe.

Was ihn besonders erboste, war, dass er mit Vertretern von Stadt und Schule für den 27. Juni einen Ortstermin vereinbart hat. Den, so wurde es jetzt gewünscht, wollen gern Vertreter aller Parteien wahrnehmen. An ihrer Beschlusslage, sich bereits vorab auf die Fenstersanierung festzulegen, änderte das nichts.

Aber zunächst war Hagenbucks Vorstoß gescheitert, das Thema noch gar nicht auf die Tagesordnung zu nehmen, weil die Vorlage erst am Vortag erstellt worden war. Und dann zog die CDU auch noch ihren Antrag zurück, die Angelegenheit nur in erster Lesung zu beraten. Sie folgte Bedenken von SPD-Seite, dass dann mit den Arbeiten erst nach den Sommerferien begonnen werden könnte. Die Möglichkeit einer Sondersitzung nach dem Ortstermin wurde nicht erwogen.