Meiderich. .

Vor dem Weltladen St. Michael gibt es fairgehandelten Kaffee und gut gepuderte Waffeln, direkt gegenüber dudelt Helene Fischer in einer Dauerschleife. Auf Gymnastikmatten rollen sich begeisterte Grundschüler in weißen Mänteln gekonnt ab. Auf der Von-der-Mark-Straße versuchen sich die Marktschreier gegenseitig zu übertönen und ihrem derben Ruf gerecht zu werden. „Für zehn Euro geht diese Tüte voll frischen Leckereien an die Frau mit dem schwarzen BH“, lässt der Wurst Achim seine Zuhörer wissen.

Auf dem Bahnhofsplatz gibt es neben Judo-Kämpfern auch Informationen zum allgemeinen Sportangebot in Meiderich. Das Bühnenprogramm moderiert „Walla“, Rio-Ikone Walter Lippert. Meiderich feierte am vergangenen Wochenende sein Sommerfest und wie gewohnt waren am verkaufsoffenen Sonntag die Vereine aus dem Stadtteil mit von der Partie.

„Hör ma’ Dave, wie is et denn mit dem Unwetter bei euch gewesen? Is viel kaputt gegangen?“, Moderator Walter Lippert klingt besorgt. „Nein, wir hatten wirklich Glück, in unserem Kleingartenverein ist nur ein einziger Kirschbaum umgefallen, sonst ist alles in Ordnung“, beruhigt ihn David Skora, Vorsitzender der Anlage am Ratingsee.

Vereine präsentierten sich auf der Bühne und an ihren Ständen

Walla kann diesem überschaubaren Schaden sogar noch etwas Positives abgewinnen. „Hättest du mal wat gesagt, ich als fauler Mensch wär’ doch sofort vorbei gekommen, wenn die Kirschen schon auf mich auf dem Boden warten“, scherzt er. Um den Vereinen eine Möglichkeit zu geben, auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen, wechseln sich Interviews und Live-Musik im Bühnenprogramm ab.

Von den über vierzig Verbänden, die sich in der Interessensgemeinschaft Meidericher Vereine (IMV) zusammengeschlossen haben, sind jedoch nicht einmal ein Drittel vor Ort. „Es war wirklich schwer, die Vorstände zu motivieren, sich an diesem Fest zu beteiligen“, berichtet der Vorsitzende der IMV, Winfried Lawrenz. „Obwohl uns das City-Management wirklich geholfen hat, indem es sich um das Finanzielle und das Rahmenprogramm gekümmert hat, war es schwierig, etwas auf die Beine zu stellen.“

Nach der Erfahrung in diesem Jahr soll es ein Konzeptionsgespräch geben, in dem entschieden werde, wie es mit dem Tag der Vereine weitergehen kann. „Für mich ist es sehr wichtig, dass die Vereine im Stadtteil präsent sind und sie die Möglichkeit haben, über ihre Arbeit zu informieren. Aber ich brauche dafür diese ganze Kirmes nicht unbedingt“, sagt Lawrenz.