Walsum, Hamborn, Meiderich. .

„Alles in allem sind wir gut weggekommen“. Dieses Fazit zog der 83-jährige Walsumer Josef Brune am Dienstagmorgen nach der langen Gewitter- und Sturmnacht. Damit sagt er, was viele Menschen im Duisburger Norden bestätigen: Ja, es gab ein arges Gewitter, aber es hätte schlimmer kommen können – wie im Süden Duisburgs oder in den Nachbarstädten, wo ganze Straßenzüge durch umgestürzte Bäume und überflutete Straßen von der Außenwelt abgeschnitten waren.

Varziner Straße unter Wasser

Als die Regenfront im Duisburger Norden in der Nacht zum Dienstag anrollte, bogen sich zwar die Bäume, so Brune, mehr sei aber nicht passiert. Der Regen allerdings, so der Walsumer, sei waagerecht durch die Luft getrieben worden. Von TV-Nachrichten war Brune auch zeitweilig abgeschnitten: Bild und Ton fielen aus.

In Röttgersbach schildern die Menschen Ähnliches: Manfred Kleinrahm (86) erzählt, dass der Wind ordentlich um die Ecken pfiff. Was ihn faszinierte: Die Unmengen an Blitzen, die etwa eine Stunde lang am Himmel im Dauerfeuerwerk zuckten. „Jetzt bin ich so alt geworden, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Wenn man die Energie nur speichern könnte“, sagt der Mann, der bei vielen Schimanski-Krimis mitwirkte.

In Alt-Hamborn, so Hermann Eschenbruch (63) habe es zwar kräftig geschüttet, mehr aber auch nicht. In seiner Nachbarschaft seien nur kleine Äste abgebrochen. Ähnliches berichtet Ulla Wollny (94) aus Röttgersbach. Sie wohnt unterm Dach und hörte den Wind heulen. Aber das Dach blieb dicht und die Wohnung trocken.

Ufuk Yildirim (34), Geschäftsmann aus Marxloh, schildert, dass sich die Bäume auf dem August-Bebel-Platz kräftig im Sturm schüttelten und dass der Donner laut krachte, aber viel schlimmer als ein normales Gewitter sei es nicht gewesen. Er wunderte sich nur, dass trotzdem Unvernünftige mit dem Moped unterwegs waren.

Ausgeprochen erleichtert ist die Meidericherin Bärbel Steinnacher (51). Sie wohnt an der Varziner Straße. Dort hatten die jüngsten Stürme mehrfach dicke Äste aus alten Platanen herausgerissen. Deshalb hat die Geschäftsfrau jetzt eine Bürgerinitiative gegründet, mit dem Ziel, die Bäume zu beseitigen, da sie einfach zu gefährlich seien. Dieses Mal aber blieben die alten Riesen stehen, es brachen nur wenige kleinere Äste ab. Dafür stand die Straße dieses Mal unter Wasser. In einer anderen Straße in der Nachbarschaft seien aber auch dickere Äste abgebrochen.