Walsum. . Im 3. und letzten Teil der Nachbetrachtung der Kommunalwahl geht es um die Bezirksvertretung Walsum, wo die SPD einen Koalitionspartner braucht, wenn sie nicht immer wieder neu um Unterstütztung bitten will. Sie holte acht der 17 Sitze.

Nach der Kommunalwahl 2009 waren die Christdemokraten die „Königsmacher“. Sprich: Sie haben dafür gesorgt, dass Sozialdemokrat Heinz Plückelmann eine vierte Amtszeit als Bezirksvorsteher beziehungsweise Bezirksbürgermeister antreten konnte. Seine Partei liebäugelte damals zwar mit den Linken, Plückelmann stellte aber klar: Von Mitgliedern dieser Partei wolle er sich nicht wählen lassen. Am Ende entstand eine Große Koalition mit der CDU, die bis zum Ende der Wahlperiode hielt. Und über die CDU-Mann Sebastian Geßmann sagt: „Wir sind immer fair behandelt worden, alle Vereinbarungen wurden eingehalten.“

Trotzdem werden die Würfel nun neu gemischt. SPD-Fraktionssprecher Detlef Frese will in wenigen Tagen „mit CDU, Grünen und Linken Gespräche aufnehmen“ – ergebnisoffen. „Wir gehen mit denen zusammen, bei denen wir die meisten Gemeinsamkeiten entdecken.“

Auf wechselnde Mehrheiten will er nicht setzen. Die wären ohne Koalitionspartner aber nötig, denn die SPD hält nur acht der 17 Sitze. Es fehlt also eine Stimme.

Die CDU, so Geßmann, will nicht um jeden Preis wieder „mitregieren“ – es komme darauf an, wohin die politische Reise der SPD gehen soll. Auf jeden Fall will die CDU Gudrun Henne als Bezirksbürgermeisterin ins Rennen schicken. Die SPD hat sich für den Ratsherrn Georg Salomon entschieden – und hofft, ihn durchsetzen zu können.

„Mit den Braunen“, so Frese, werde er nicht reden, weder im Vorfeld, noch in den Sitzungen. „Man begrüßt sich, mehr nicht. Wir lassen uns auf keine Diskussion ein, die sind für uns Luft“. In den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen, Linken und der CDU will er sich auf diese generelle Regelung für die kommenden sechs Jahre verständigen.

Die Sozialdemokraten holten im neuen „Stadtteilparlament“ acht Sitze, die Christdemokraten fünf. Linke, Grüne, NPD und Pro NRW erhalten je einen Sitz, die FDP ist nicht mehr vertreten, obwohl sich Dirk Schlenke von 2009 bis heute engagiert für den Ortsteil eingesetzt hat. „Um ihn tut es mir leid“, sagte Franz Tews (Grüne) nach dem Wahlausgang. Tews ergänzt: „Das hat er nicht verdient“.

Am stärksten war die SPD in Vierlinden-Süd und -Ost/Aldenrade-Nord – dort holte sie 47,82 % der Stimmen. Am schlechtesten schnitt sie in Alt-Walsum/Aldenrade-Süd/Fahrn-West ab (43,62 %). Dort erzielte die CDU ihr bestes Ergebnis (28,45 %).

Dafür fuhr die CDU am besten SPD-Standort ihren miesesten Wert ein: 23,4 %.

Die Linken holten in Fahrn-Ost/Wehofen mit 7,05 % ihr bestes Ergebnis. Die Grünen überzeugten in Alt-Walsum/Aldenrade-Süd und Fahrn-West besonders (6,96 %).

Die meisten NPD-Wähler gibt es in Overbruch/Vierlinden-Nord (2,88 %), die meisten Pro-NRW-Wähler in Fahrn-Ost/Wehofen (6,39 %).