Hamborn. . Bei der Spinnen- und Reptilienschau der Familie Hein konnten Besucher 270 Tiere 111 verschiedender Arten sehen. Viele gingen mit exotischen Exemplaren Tuchfühlung. Ausstellung läuft bis heute Abend

Die sechsjährige Celine und Leguan Leo sind zunächst noch etwas zurückhaltend. Er blickt etwas irritiert hin und her und sie traut sich noch nicht, ihn zu streicheln. Dann macht sie den ersten Schritt und fährt sanft mit der Hand über seinen Rücken. Er entspannt sich. Auch Schuppenkriechtiere werden also gerne massiert. Andere der 270 Tiere aus 111 Arten, die noch bis Donnerstagabend, 28. Mai, im Abteizentrum Hamborn ausgestellt werden, fasst man besser nicht an. Da wären zum Beispiel bissige Spinnen, die einem Menschen ordentliche Schmerzen zuführen können.

Celine und Leo sind sich sympathisch

Celine ist Leo aber scheinbar richtig sympathisch. Er fühlt sich wohl auf ihrem Schoß. Die Kleine glaubt zu wissen, was ihm an ihr gefällt: „Er hat sich richtig an mir festgekrallt, weil ich so schön warm bin“, sagt sie, als Leo wieder in sein Terrarium verschwindet. Dass sie so cool bleibt, freut ihre Mutter, Jennifer Ehlen (26). Sie spielt dann auch selbst mit dem Gedanken, eines der Tiere anzufassen: „Vielleicht nehme ich eine Spinne oder eine Schlange auf die Hand“, sagt sie.

Die Tiere kommen alle aus dem Privatbesitz der Familie Hein aus Lützow, die sich seit Generationen mit Reptilien befasst. Fast jedes Wochenende sind die Schlangen, Echsen und Spinnen auf Tour. „Unter der Woche haben sie allerdings Ruhe“, erklärt Tierpfleger Christian Weber.

Weber steht den wenigen Gästen bei der Ausstellung Rede und Antwort und holt das ein oder andere Tier aus dem Terrarium. Viele Tiere seien lieb, es gebe aber welche, an die sich auch ein Profi kaum heran traut: „Die brasilianische Riesenvogelspinne hat 1,6 Zentimeter lange Zähne. Das schmerzt schon ordentlich, wenn sie beißt“, sagt er. Weber spricht aus Erfahrung, er wurde schon das ein oder andere Mal erwischt. „Es war aber nie gefährlich, da die Tiere nicht giftig waren.“

Auch bei der Ausstellung zu bewundern: Der 30 kg schwere und viereinhalb Meter lange Netzpython Hannibal. die Würgeschlange holt an diesem Tag keiner aus dem Terrarium. „Sie ist aggressiv und könnte jemanden verletzen.“

Celine hat ohnehin eher ein Auge auf die Riesenschildkröten geworfen. Sie setzt sich neben ein Exemplar und streichelt es. Diese Tiere gefallen ihr fast so gut wie Leo.