Duisburg-Nord. . Bezirksvertretungen: In Hamborn und Walsum sind die Wahlgewinner der SPD auf Partner angewiesen. Mit Rassisten oder Europa-Gegnern, die in alle Bezirksvertretungen einzogen, möchte aber niemand aus den traditionellen demokratischen Parteien etwas zu tun haben.
Die Bezirksvertretungen werden in der kommenden Legislaturperiode von 19 auf 17 Sitze geschrumpft.
Um allein eine Mehrheit zu organisieren, braucht eine Partei also 9 Stimmen. Dieses Ziel erreichte nur die SPD in Meiderich.
Bezirksvertretung Hamborn
SPD 8 Sitze, CDU 4, Linke 1, Die Grünen 1, SGU 1, AfD 1, ProNRW 1: Angeführt vom alten und wohl auch neuen Bezirksbürgermeister Uwe Heider zieht die SPD als stärkste Fraktion in die neue Bezirksvertretung ein. Acht Sitze entfallen auf die Sozialdemokraten, die sich bei Abstimmungen entweder wechselnde Partner oder feste Koalitionspartner suchen müssen.
Dies könnte auf Bezirksebene durchaus die CDU sein, die von Marcus Jungbauer angeführt wird. Bislang waren sich die Volksparteien in Hamborn oft stillschweigend einig. Nach der derben Wahlschlappe stellt sich die Frage, ob Jungbauer künftig einen kämpferischen Kurs steuern will.
Einig waren sich die grundgesetztreuen Parteien im Gremium bereits am Wahlabend, dass man den Europa-Gegnern der AfD und der rechtsextremen Pro NRW nie die Rolle als Zünglein an der Waage überlassen wolle.
Bezirksvertretung Meiderich
SPD 9 Sitze, CDU 4, Linke 1, Die Grünen 1, NPD 1, ProNRW 1: Meiderichs SPD-Chef Bruno Sagurna hatte am Wahlabend genau wie Daniela Stürmann gut Lachen: In der Meidericher Bezirksvertretung hat die SPD mit 9 Stimmen die absolute Mehrhheit und ist von niemandem abhängig. Auch nicht von den ausländerfeindlichen „Neuzugängen“ der NPD und der nicht minder fremdenfeindlichen ProNRW. CDU-Frontmann Ulrich Lüger, der am Wahlabend sichtlich um Fassung ringen musste, ist Kopf einer vierköpfigen CDU-Fraktion.
Bezirksvertretung Walsum
SPD 8 Sitze, CDU 5, Linke 1, Die Grünen 1, NPD 1, ProNRW 1: Während der Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Detlef Frese mit seinen Genossen ausgelassen im Sitzungssaal des Walsumer Rathauses feierte, stand Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann gemeinsam mit seinem potenziellen Nachfolger Georg Salomon freudig erregt vor dem Großbildschirm, über den die Wahlergebnisse liefen: „Es sind acht Georg, es sind acht“, sagte Plückelmann immer wieder, „aber neun brauchen wir!“ Mittlerweile ist klar, dass es bei acht Sitzen für die SPD in Walsum geblieben ist.
Um bei Abstimmungen künftig die Mehrheit zu stellen, ist die SPD auf Stimmen der CDU um Sebastian Geßmann angewiesen. Oder sie einigt sich mit Jörg Nikulka von der Linkspartei. Oder mit Franz Tews von den Grünen. Auf die Stimmen der Rechtsaußen Karl Wilhelm Hubert Weise (NPD) oder Dennis Wendt (ProNRW) will in Walsum niemand angewiesen sein.