Duisburg-Nord. . Erfolg der Rechtsextremen im Norden löst Sorge und Ärger aus. Es gibt aber auch Mut und Gelassenheit
Auf den offiziellen Wahlpartys in Hamborn, Meiderich und Walsum waren sie am Sonntagabend nicht zu sehen, die Kandidaten von PRO NRW, die in vielen Stadtbezirken des Duisburger Nordens vom Bürger zur viertstärksten politischen Kraft gemacht wurden. Im Stadtrat und den Bezirksvertretungen werden die ausländerfeindlichen Populisten künftig auf Wunsch vieler Wähler im Norden aber sitzen.
„Ganz ehrlich, dass ist für mich persönlich ein großes Problem“, sagt Georg Salomon, der vermutlich neuer Walsumer Bezirksbürgermeister wird, sehr nachdenklich, „ich bin persönlich tief geschockt darüber, dass diese Leute künftig parlamentarisch mitbestimmen sollen.“
Der Grüne Franz Tews, der in Walsum die Bezirksvertretung als Alterspräsident eröffnen wird, sieht das ganz ähnlich: „Vermutlich werde ich in meiner Ansprache darum bitten, dass alle, die hinter dem Grundgesetz stehen, bleiben sollen. Dann müssten die ja gehen.“
Klaus Crönke von der Hamborner SPD glaubt, dass man die rechten Gesellen im parlamentarischen Alltag entlarven werde: „Ich freue mich darauf, mit denen in einer Sitzung zu sein. Dann haben wir viel Gelegenheit, zu zeigen, wie hohl und menschenverachtend deren Geschwätz eigentlich ist.“
Max Bauer, der Vorsitzende der Meidericher Jusos, lässt seinen Gefühlen freien Lauf: „Da packt mich die Wut. ganz ehrlich, da kann ich mich über unseren Wahlsieg kaum noch freuen.“ Bauer glaubt, dass alle Bürger, denen etwas an Freiheit, Demokratie und Menschenwürde liegt, aktiv werden müssen: „Alle, auch die Medien, müssen sich klar gegen diese Leute stellen.“